Erfahrungsbericht
- Pro:
- Kontra:
- Krankheitsbild:
- Rezidivierende Depressionen
- Privatpatient:
- nein
- Erfahrungsbericht:
-
Ich habe mir nun ein Drei-Viertel-Jahr Zeit gelassen, eine Bewertung zu schreiben, weil ich den Aufenthalt ordentlich sacken lassen und nochmal aus einem gewissen Abstand betrachten wollte.
Leider hat sich meine Meinung verfestigt. Am deutlichsten zeigt es sich daran, dass in meinem Abschlussbericht Falschinformationen über mich bzw. meine Biografie stehen. Darüber hinaus hatte ich einiges an organisatorischen Ärger mit meiner Krankenkasse, da meine Entlassungspapiere sehr ungenau hinsichtlich meiner Krankschreibung waren.
Die Klinik ist sehr schlecht ausgestattet, was Gruppen- oder Einzelaktivitäten angeht, außer einem Fernsehzimmer.
Die Gruppensitzungen sind mit 12 Personen leider zu groß, als dass die Therapeuti:innen den Überblick behalten können und alle Regungen der Patient:innen mitbekommen bzw. eine konsistente Therapieführung möglich ist.
Mein Therapeut hat mir nicht nur sein Wertesystem aufgedrückt, sondern auch Deutungen in den Raum geworfen, ohne das wir in den kommenden Wochen darüber reden konnten. Mit anderen Therapeut:innen vor Ort habe ich zum Glück bessere Erfahrungen gemacht.
Das Pflegezimmer ist ständig zu und die Pflegekräfte unterbesetzt, was sehr schade ist, da einige der Pfleger:innen wirklich sehr kompetent sind.
In der Visite werden sehr widersprüchliche Gespräche mit einem geführt, die große Fragezeichen hinterlassen, die im Nachhinein leider nicht aufgeklärt werden.
Insgesamt gab es keine konsistente bzw. nachvollziehbare Therapieführung.
Positiv war die Gestalttherapie, wobei auch hier die Gruppengröße von 12 Personen dazu führt, dass wir kaum betreut wurden.
Ich hatte keinen guten Aufenthalt in der Werner-Schwidder-Klinik.
1 Kommentar
Sehr geehrte:r Jiiiii,
danke für Ihre Rückmeldung. Ich bedauere, dass Sie nicht bekommen haben, was Sie sich erhofft hatten. Deswegen allgemein von der Behandlung abzuraten kann ich allerdings nicht nachvollziehen, auch wenn wir überwiegend erkrankungsbedingt Personalausfälle bei den Therapeut:innen bis zu 70% hatten und deshalb unseren Standard von drei Stunden Einzeltherapie pro Woche meist nicht erreicht haben. Ich bin dem nachgegangen. Ich weiss nicht wann und wie lange Sie bei uns waren und habe mir nur das vierte Quartal angeguckt. Jede:r Patient:in, die in dieser Zeit auf der Wahlleistungsstation behandelt wurde hat durchschnittlich etwas mehr als zwei Einzeltherapiestunden und zwei Zimmergespräche pro Woche bekommen, d. h. vier Termine und einen Termin mit dem ganzen Team. Darin sind bereits Kurzaufnahmen und GKV-Patienten enthalten. Für unser Therapiekonzept ist gerade die Kombination von Hochdosiseinzeltherapie und intensiven Gruppentherapieen zentral. In "normalen Zeiten" erreichen wir das auch.
Mit den besten Wünschen
Dr. Thomaa Herzog
Ärztlicher Direktor