Fairerweise muss ich zwei Berichte schreiben, da ich bei zwei Aufenthalten doch sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht habe.
1. Nachgefragt im Notfallzentrum: wohin als Notfalleinweisung für die Augenklinik? Geschickt wurde ich zur stationären Aufnahme. Dort musste ich eine knappe Stunde warten. Wertvolle Zeit bei einer Netzhautablösung. Anschließend wurde ich zur Ambulanz der Augenklinkik geschickt. Dort machte man mich höchst unfreundlich darauf aufmerksam, dass ich gar nicht erst zur Aufnahme hätte gehen müssen, schließlich "müssen sich die Ärzte hier erst mal ihr eigenes Bild machen". Leuchtet mir ein, hätte man aber auch freundlicher sagen können. Die diensthabende Krankenschwester war allerdings sehr nett und bemüht und beherbergte zum Glück wenigstens meinen Koffer.
Begutachtet wurde mein Auge trotz glasklarer Diagnose des einweisenden Augenarztes mit beiliegender Zeichnung von einer inkompetenten Assistenzärztin, die erst den Oberarzt, dann den Professor hinzuzog. Jedesmal musste ich erneut die sehr unangenehme Untersuchung aufs Neue über mich ergehen lassen, jedesmal mit der gleichen Diagnose: wegen der Einblutungen kann man gar nichts mehr sehen! Der nötige Ultraschall wurde veranlasst, zu diesem Zeitpunkt befand ich mich bereits seit vier Stunden in der Ambulanz.
In der Zwischenzeit durfte ich wenigstens die Stationen EKG und Prämädikation, d. h., Gespräch mit dem Anästhesisten durchlaufen.
Fazit: nach Ankunft um 8.45 in der Klinik konnte ich gegen 18.00 Uhr die Augenambulanz verlassen, um dann zu erfahren, dass ich in der Augenklinik kein Zimmer mehr bekommen kann. Trotzdem wollte die diensthabende Stationsärztin mich noch ein weiteres Mal untersuchen. Leider suchte sie im falschen Auge herum, was mich schon wunderte. Ich widersprach allerdings nicht, da das "andere" Auge am Nachmittag gelasert wurde, vielleicht, so dachte ich, wollte sie nur mal sehen, was die da so gemacht haben. Als sie allerdings der diensthabenden Schwester die Anweisung gab, dass am nächsten Morgen mein linkes Auge weit getropft werden sollte, schlug ich Alarm. Der lapidare Kommentar der Ärztin: ach, deshalb, habe ich da keine Ablösung gesehen.
Ein weiteres Mal wurde ich am nächsten Tag "verwechselt", als ich nach der OP nichts zu essen bekam, da mir angeblich nach der OP schlecht war. Meine Bettnachbarin, die ständig ihre Nierenschüssel in der Hand hatte, bekam zu essen. Die letzte Verwechslung passierte beim Entlassungsgespräch: man hat ihnen ja Öl gespritzt. Nein, tut mir leid, da habe ich sie verwechselt.
2. Jetzt wusste ich ja schon, wohin. Wiederum als Notfall ging ich direkt in die Augenambulanz. Dort traf ich auf eine sehr kompetente Assistenzärztin, die nicht nur sehr behutsam in der Untersuchung war, sondern mich auch sofort und umfassend über die bevorstehenden Maßnahmen aufklären konnte. Sie hat nicht, wie beim ersten Mal gewartet, bis mal vielleicht zufällig ein Oberarzt vorbei schaut, sondern hat gleich drei diensthabende Ärzte angepiepst, von denen eine Frau Professor nach weniger als fünf Minuten erschien. Die Verweildauer beim zweiten Aufenthalt in der Ambulanz betrug unter einer Stunde. Ich hatte die Wahl stationär zu bleiben, oder wieder nach Hause zu fahren und am nächsten Tag wieder zu kommen, man würde versuchen, mich im bereits fertigen OP-Plan unter zu bringen. So fand ich mich am nächsten Morgen vor 9.00 Uhr in der Station ein, wo ich aber bis 11.30 Uhr warten musste, bis man mir ein Zimmer zuwies. Von dort wurde ich allerdings sofort in den OP gerufen. Dort wartete ich dreieinhalb Stunden, was bei mir zu einem halben Nervenzusammenbruch führte. Dann ging es allerdings schnell. Leider hat die Lokalanästhesie nicht so gewirkt, wie sie sollte und ich hatte schier unerträgliche Schmerzen. Man hat zwar mehrfach "nachgetropft", hat aber nichts geholfen. Nicht sehr gelungen fand ich auch die Unterhaltung zwischen den beiden operierenden Ärzten, wer von beiden denn nun kränker sei und deswegen die OP nicht zu Ende bringen sollte.
Das Pflegepersonal auf Station empfand ich bei beiden Aufenthalten bemüht, aber völlig überfordert.
Die OP selbst, auch wenn sie schmerzhaft war, empfinde ich vom Ergebnis her als "Wunder", auch wenn es für den Operateur ein "Routineeingriff" war. Die Organisation in diesem Krankenhaus und die personelle Besetzung empfinde ich allerdings als Zumutung. Beim ersten Aufenthalt wurden mir mindestens zwei Nächte prophezeit, am Tag nach der OP wurde die gesamte Station aufgelöst und alle Patienten entweder entlassen oder auf andere Stationen verlegt. Beim zweiten Aufenthalt sagte mir der Oberarzt, ich könnte, wenn alles in Ordnung ist, am Tag nach der OP nach Hause gehen. Bei der Visite am nächsten Tag erfuhr ich dann, dass ich "standardmäßig" noch eine Nacht zu bleiben hätte. (???) Kaum hatte ich mich damit abgefunden, kam die Schwester und sagte mir, ich solle meinen Koffer packen, ich würde heute entlassen. Ich war noch nicht ganz fertig, da wurde auch schon mein Bett heraus gefahren und eine andere Patientin ins Zimmer geschoben.
Noch eine persönliche Anmerkung aus meinem zweiten Aufenthalt, bei dem ich mein Zimmer mit zwei altersverwirrten Damen teilen durfte: Hier müssen Sie sich selbst helfen können oder dafür sorgen, dass rund um die Uhr Angehörige dabei sind, die sich um Sie kümmern!
1 Kommentar
Wie können Sie zufrieden sein, wenn eine Behandlung nicht möglich war ?
Sie haben ja offenbar nicht einmal Erkenntnisse über die Ursache Ihres Visusverlustes bekommen ?
Ich habe das selbe Problem, aber Ihre Bewertung animiert mich nicht, ins Rechts der Isar zu gehen.
Sollten Sie inzwischen doch mehr Klarheit über Ihr Problem erhalten haben so wäre ich Ihnen für eine entsprechende Mitteilung sehr dankbar !