Ich war zur Endometriose-Sprechstunde, da ich nach bereits durchgeführten OPs, verschiedensten Therapien etc. noch immer unter schlimmen Schmerzen leide und seit Monaten nicht ansatzweise einen normalen Alltag führen kann. Der Arzt (sogar der Chef der Abteilung) war freundlich, doch hat mir kein bisschen zugehört, dauernd wiederholt, ich solle Laktose weglassen, obwohl ich 5 mal betont habe, dass ich seit Jahren keine Laktose und seit Monaten eine völlig umgestellte Ernährungsweise habe (vegan, glutenfrei, histaminarm). Wie gemein ist es, einer unter extremen, täglichen Schmerzen leidenden Frau so etwas zu sagen? Die keine Freude mehr im Leben hat, durch die unendlichen Schmerzen, die nicht nur Gebärmutter, sondern auch Darm, Magen, Blase, Beine, Leiste etc. beeinflusst? Da dachte ich, wenn ich die klare Diagnose habe, hört es wenigstens auf, dass man mich und meine Beschwerden nicht ernst nimmt, aber offensichtlich habe ich die Rechnung ohne diesen Arzt gemacht.
Ihm war es ziemlich egal, eine Lösung zu finden, die es mir ermöglicht, an etwas anderes als meine schlimmen Schmerzen, Tag für Tag, denken zu müssen, wieder ein bisschen am Leben teilnehmen zu können. Es ist mal wieder ein Arzt in der Reihe der unzähligen Ärzte in den letzten Jahren, die mir von "Das kann ja gar nicht sein!" über "Tja, da müssen Sie wohl mal die Ernährung umstellen" bis hin zu "Hm ja, das wird wohl jetzt für immer so bleiben" stets nur Floskeln und Ungläubigkeit gegenüber gebracht haben. Man fühlt sich unendlich hilflos, solchen empathielosen Ärzten ausgeliefert zu sein, seine Gesundheit bzw. Krankheit in die Hände solcher "Ärzte" legen zu müssen, die statt ihrem Berufskodex, Menschen zu helfen, lieber den einfachen, doch auch m.E.n. ziemlich herzlosen Weg gehen. Nach dem Termin brach ich erstmal weinend auf der UKE-Toilette zusammen - vielen Dank auch!
2 Kommentare
Das ist erschütternd und ich fühle mit Ihnen, denn ich habe sehr ähnliche Erfahrungen gemacht, nur dass bei mir immer noch keine klare Diagnose steht und ich inzwischen bettlägerig bin mit Hirnschäden und chronischen Schmerzen im ganzen Körper, so unvorstellbar kaputt, dass der Tod längst eine Erlösung wäre. Es ist heutzutage leider die Regel und nicht die Ausnahme, dass Ärzte nicht zuhören, sich nicht für die Probleme ihrer Patienten interessieren, ihre eigene Kompetenz weit überschätzen. An wirtschaftlichen Faktoren/Zeitmangel kann es nicht gelegen haben, denn ich habe sicher über 30.000 Euro aus eigener Tasche bezahlt, um meinen Tod zu verhindern. Offenbar haben die Ärzte ein sehr oberflächliches Wissen und verstehen kaum, was im Körper passiert. Auch dieses "kann gar nicht sein" habe ich erlebt, in meinem Fall hat eine Ärztin sogar ihre eigene Beobachtung als unmöglich bezeichnet! Ich war mit schwerem Torkeln, Doppelbildern, Gedächtnis- und Denkeinschränkungen zur Augenärztin gegangen, die sagte, mein Sehnerv sehe "ganz seltsam, wie geschrumpft" aus. Statt endlich zu erkennen, dass ich tatsächlich schwer krank bin und nicht unter "Wahnvorstellungen", "gestörter Körperwahrnehmung" o.Ä. leide, wie einige Ärzte meinten, hat sie gesagt, ein Sehnerv könne gar nicht schrumpfen, daher müsse das angeboren sein, sie hat es nicht einmal im Bericht erwähnt.
Ich wünsche Ihnen viel Glück! Wenn Sie bei Schuldmedizinern nicht vorankommen, können Sie es evtl. immer noch mit alternativen Methoden probieren, falls das noch nicht geschehen ist. Vielleicht kann Ihr Körper sich selbst heilen, wenn Sie ihm die richtigen Stoffe (Vitamine, Mineralien usw.) oder Naturheilmittel zuführen, die oft erstaunlich wirksam sind und meistens weniger unerwünschte Nebenwirkungen haben als die blindwütig und unverantwortlich verschriebenen Hammermedikamente der Schulmedizin.