Anfang November entschloss ich mich zur stationären Behandlung, da meine über ein halbes Jahr andauernden Depression einen solchen Tiefpunkt erreicht hatte, dass ich jegliche Lust am Leben verloren hatte. Ich entschied mich für die kleine familiäre Sanima-Klinik, denn sie verfügt über eine überdurchschnittlich hohe Ärzte- und Therapeutenzahl. Ich wollte nicht nur medikamentös eingestellt werden, sondern vor allem die Ursachen meiner Depression erforschen, Signale, die zu einer solchen führen, erkennen lernen und Lösungswege finden, eine zukünftige depressive Verstimmung zu vermeiden.
Die Klinik, die in keinster Weise so wirkt, hat lichtdurchflutet Gemeinschaftsräume, die einen positiven Eindruck hinterlassen - mein Lieblingsplatz war das Turmzimmer im Glasanbau. Den Patienten stehen Zeitschriften, Bücher, Kaffeeautomat, Fernseher, PC und diverse Spiele und ein Raucherhäuschen zur Verfügung. Die Verwaltung ist äußerst professionell und steht den Patienten mit Rat und Tat zur Seite.
Die Mahlzeiten (das Küchenpersonal geht auch gerne auf persönliche Wünsche ein), die sehr gut und abwechslungsreich sind, werden gemeinsam eingenommen, wie überhaupt die Gemeinschaft der Patienten therapeutisch gewünscht ist. Nicht nur das Verhältnis unter den Patienten ist sehr persönlich, auch die Schwestern und selbst das Reinigungspersonal pflegen einen freundschaftlichen Umgang mit den Patienten.
Anfangs war ich ziemlich schockiert als ich erfuhr, dass die Therapie mindestens vier Wochen in Anspruch nimmt und konnte mir nicht vorstellen, so lange dort zu bleiben. Da ich mich aber so mies fühlte, ließ ich mich darauf ein, denn ich wollte endlich aus dieser Depressionsspirale rauskommen.
Jeder Patient bekommt einen persönlichen Wochenplan mit Arztgesprächen, Einzel-und Gruppentherapien auch sportlicher, musischer und künstlerischer Art, die sehr effizient und hilfreich waren. Daneben bleibt aber auch genügend Zeit für individuelle Aktivitäten.
Nach acht Wochen war ich kompett stabil und hatte ich meine Lebensfreude wieder gefunden, das hieß aber auch: Aschied nehmen! Ich hätte anfangs nie gedacht, dass mir das so schwer fallen würde...
Für mich steht jedenfalls fest, falls ich jemals wieder psychische Probleme haben sollte, werde ich auf alle Fälle wieder nach Bad Herrenalb in die Sanima-Klinik am Mayenberg gehen!
1 Kommentar
Hallo Buntschuh11,da hatten wir bestimmt die selbe Therapeutin.Es ist schön das auch andere den Mut haben ehrlich zu sein.Es gibt viel ungerechtes und das wird überspielt.Die Meinung der Patienten zählt dort nicht.Vorschläge und Kritik von Patienten wurden in den Wind geschrieben, obwohl jede Woche danach gefragt wurde.Ich dachte ja das man dort dazu gelernt hat.Aber es wird bestimmt nicht hier nachgeschaut.Also geht es so weiter wie vor Jahren.Ja nicht von der Schiene ab kommen.Man geht nicht mit der Zeit. Schade.