Ein alter, sehr stark hilfebedürftiger Patient im Isolierzimmer der Urologie wird mit seinem immerhin klein geschnittenen Frühstücksbrot allein gelassen. So weit, so in Ordnung. Die Brotstücke finden - überwiegend - den Mund. Joghurt löffeln? Unmöglich. Alles läuft über den Mund, die Hände, auf die Bettdecke. Nicht schlimm, denkt man? Gleich kommt jemand und hilft oder macht sauber? Weit gefehlt. Der Patient bleibt über Stunden hinweg, seit dem Frühstück bis zum Mittagessen, zu dem der/die Angehörige hinzueilt, um zu helfen, über Stunden hinweg also allein, kann auch den eng herangeschobenen Tisch nicht wegdrücken. Gefangen hinter dem Tabletttisch. Keine Chance übrigens, an den Teebecher zu kommen, der auf Armeslänge entfernt steht. Nach einem urologischen Eingriff, wohlgemerkt, nach dem viel getrunken werden soll.
Der Arzt hält in Fälle wie solchen es nicht für notwendig, eine Infusion zu legen. Trinken geben, dafür hat niemand vom Personal Zeit. Dabei ist der Durst riesig und der Wille zu trinken, ebenfalls. Aber Infusionen als schlimmster Durststiller? Oh nein. Gibt es nicht.
Noch besser: die kompletten Medikamente werden an diesem ohnehin für den Patienten schon schlimmen Morgen vergessen.
Das Personal, auf all dieses angesprochen, nachdem der Patient vom Angehörigen gesäubert, frisch angezogen und sein Bett erträglich gerichtet wurde, ist am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Wie schon an früheren Tagen, vielleicht eine Woche zuvor. "Wir können nicht mehr machen, wir schaffen es nicht, jetzt, um 12 Uhr, kommen wir erst zum Waschen, zu viele Patienten, auch schwierigere Fälle, für nur zwei Kräfte".
Wie, um Himmels Willen, soll das weitergehen???
1 Kommentar
Hallo Annonym4,
vielen Dank für Ihre Rezension. Bei uns wird jeder Patient bestmöglich medizinisch versorgt, weshalb wir Ihre Rezension sehr ernst nehmen. Gerne möchten wir Ihnen die Möglichkeit geben, sich mit Ihrem Sachverhalt unter lobundkritik@rems-murr-kliniken.de an unser Beschwerdemanagement zu wenden. Das Team wird sich dann mit Ihnen in Verbindung setzen. Ihre Rems-Murr-Kliniken