als langjähriger, berufstätiger Patient, der arbeitsfähig die REHA-Maßnahme angetreten hat, fühlte ich mich von Beginn an, in dieser Klinik völlig fehl am Platz.
Das Tagesprogramm diente überwiegend als Beschäftigungstherapie und ist größtenteils für Menschen, die in ihrem Leben seit mehreren Jahren keiner regelmäßigen Beschäftigung mehr nachgegangen sind und keine Struktur im Leben haben, was zu 80 Prozent auf die Patienten in der Klinik zutrifft.
Für einen Großteil der Patienten ist es nicht die erste Langzeittherapie.
Als Patient, der direkt aus dem Job in der Klinik ankommt, ist es ein einziges Gehetze von unnützen Terminen zu unnützen Terminen.
Ich bin in 5 1/2 Wochen, (ich habe die REHA abgebrochen und ich war nicht die Einzige) nicht zur Ruhe gekommen, zwischendurch noch Gassi gehen mit meinem Hund, dafür wird seitens der Klinik bei den Terminplänen keine Rücksicht genommen, obwohl die Klinik dafür wirbt, dass Hunde willkommen sind, spüren kann man davon nichts.
Mitgenommen habe ich während meinem Aufenthalt nichts, außer viel Schlaf und das Essen, welches tageweise ungenießbar war, einige hatten sogar Magen-/Darmprobleme.
Das Sportangebot ist sehr minimalistisch und der Sportraum war wegen Renovierung während meines kompletten Aufenthaltes geschlossen.
Nordic Walking fiel aufgrund von Jagdtreiben im Wald aus, es wurde auch keine Alternative angeboten.
Entspannungskurse wurden häufig kurzfristig abgesagt, mit der Begründung, dass der Raum anderweitig belegt ist.
Ich wurde für die Depressionsgruppe eingeteilt, obwohl ich bis dato keine Depression habe, was jedoch bei einem längeren Aufenthalt in dieser Klinik durchaus möglich ist.
Für die Rückfallgruppe, welche für mich wichtig gewesen wäre, wurde ich nicht eingeteilt.
Es ist kein System in den Therapieplänen zu erkennen.
Im Hirnleistungstraining werden Kinderspiele gemacht, analog einer Klinik für Demenzkranke, jedoch nicht für Menschen, die seit 44 Jahren im Berufsleben stehen.
In der Gruppentherapie (4 x in der Woche) wurde exakt 2-mal über Themen, mit denen ich etwas anfangen kann, gesprochen, 2-mal habe ich über mich erzählt.
Eine themenbezogene Gesprächsführung seitens des Therapeuten fand kein einziges Mal statt und das Thema Sucht stand auch nicht im Mittelpunkt.
Alles in Allem, ich könnte einen Roman schreiben
2 Kommentare
das kann ich nur bestätigen, die Therapie war sehr unprofessionell, eine Entschuldigung für das Fehlverhalten der Therapeutin steht noch immer aus, aber war auch nicht zu erwarten