Also ich hatte einen einwöchigen Aufenthalt wegen einer Nasenscheidewandkorrektur(Nasenseptumplastik) und meine Erfahrungen sind sehr durchwachsen.
Es fing schon bei der Voruntersuchung an. Obwohl ich zu einem fest vereinbarten Termin erschienen bin, war man auf der Station in keinster Weise vorbereitet und wusste zuerst gar nicht, was man nun mit mir anfangen solle.
Als die Umstände jedoch erst einmal geklärt waren, konnte ich nach einiger Wartezeit endlich zum Arzt, wo die Untersuchung sowie die Aufklärung über den geplanten Eingriff usw. recht ordentlich und vernünftig durchgeführt wurde.
Danach musste ich dann noch angeben was für Allergien ich habe und was ich gerne Essen würde. Die Schwester die diese Daten aufgenommen hatte, war äusserst unfreundlich und überaus zickig, sodass ich mich schwer zusammenreissen musste Sie nicht lautstark zurecht zuweisen. Auf meine Frage hin, wie es denn mit dem Kantinenessen sei, ob die auch Rücksicht auf meine Allergie gegen Sellerie nehmen würden, bekam ich in einem äusserst patzigen ton als Antwort, das dies bei der vielzahl an Essen, welche die Kantinenküche bereitstellen müsse kaum möglich wäre und ich doch wohl selbst schauen müsste, was ich vertragen könnte und was nicht. Daraufhin habe ich mich später noch bei der Leitung beschwert, woraufhin man mir Klärung und Besserung gelobte. Allem Anschein nach wurde tatsächlich etwas gemacht, denn als ich die Woche über Stationär aufgenommen war, habe ich besagte Schwester nicht wieder angetroffen.
Zum eigentlichen Klinikaufenthalt, die Aufnahme ging reibungslos und ordentlich vonstatten, ich wurde nach Vorstellung unverzüglich auf mein Zimmer und zu meinem Bett geleitet, mir wurde gezeigt wo ich alles finde usw..
Der allgemeine Umgangston war auch sehr freundlich, für die Verpflegung gab es eine große Küche mit Sitzgelegenheiten, Mikrowelle, gefüllten Kühlschrank und Broten für den kleinen Hunger zwischendurch, sowie ein Getränkelager mit Säften und Wässern. Darüber hinaus gab es selbstverständlich immer pünktlich Frühstück, Mittagessen und Abendbrot, wahlweise ans Bett, an den Gemeinschaftstisch auf dem Zimmer oder an die Tische in der Küche. Das Mittagessen war allerdings eine Katastrophe, in der ganzen Woche meines Aufenthaltes gab es nicht einmal ein Essen, von dem ich sagen würde das es geschmeckt hat, selbst die Nachspeisen waren grauenhaft.
Was die OP selber angeht, so gab es dort leider Komplikationen und der operierende Arzt hat ein Loch durch meine Schädeldecke gestossen, sodass es zum austritt von Gehirnwasser kam. Dieses Loch wurde wohl jedoch vom Oberarzt schnell und sorgfältig verschlossen und es traten keine weiteren Komplikationen auf. Aufgrund des Schadens an der Schädeldecke musste ich die darauf folgenden Tage aus sicherheitsgründen mit Bettruhe verbringen. Die weitere Medizinische versorgung nach der OP war für mein Empfinden hervorragend.
Wegen ungewöhnlich starker Schmerzen, welche sich wohl auf meine bereits vor der OP stark angeschlagenen Nasenschleimhäute zurückführen lässt, wurde alles nur mögliche versucht und unternommen die Schmerzen und leiden zu lindern, als dies ohne Erfolg blieb, wurde die in die Nase eingeführte Tamponade über einen Tag früher entfernt als vorgesehen. Da dies sehr umsichtig und unter grosser Vorsicht geschah, ging das ohne Komplikationen und ohne grössere Schmerzen für mich vonstatten.
Aufgrund der, meiner Ansicht nach vorbildlichen Pflege, verlief ab diesem Zeitpunkt meine Genesung sehr schnell und ohne weitere Probleme.
Mein Fazit also:
Die Versorgung ist auf allen Ebenen vorbildlich, die Ärzte machten einen Kompetenten und freundlichen Eindruck auf mich und das Pflegepersonal, ist trotz anscheinender unterbesetzung idR. stets freundlich und bemüht, einem den Aufenthalt so angenehm wie nur möglich zu gestalten.
Von der einen zickigen Schwester und dem schrecklichen Kantinenessen abgesehen habe ich sonst nur zu beanstanden das TV für 1,80 Euro pro Tag sowie 1,50 pro Tag + anfallende taktgebühren von 15 Cent pro Takt fürs Telefon doch recht Teuer sind. Darüber hinaus gibt es optional auch Internet, allerdings ausschliesslich nur für Privatpatienten, was ich für Heutige verhältnisse als nicht mehr Zeitgemäss ansehen würde.