Psychosomatik für Jugendliche Sana Klinikum
Diese Bewertung geht nicht in die Gesamtbewertung ein
- Pro:
- • Einrichtung • Sport • Essen • viele Therapien
- Kontra:
- Alles andere, besonders Therapeuten und Therapie an sich
- Krankheitsbild:
- Anorexia Nervosa, Depressionen
- Privatpatient:
- nein
- Erfahrungsbericht:
-
Ich war 4 Monate auf der psychosomatischen Station für Jugendliche im Sana Klinikum Hameln.
Die Therapiestation (Wilhelmstraße) ist sehr schön eingerichtet. Hell und modern und hat nichts von einer Psychiatrie. Die Patientenzimmer sind im Sana Klinikum komfort und verfügen über eigene Badezimmer. Es ist sehr sauber und es gibt ein Aufenthaltsraum mit einem Fernseher. Das Zimmer darf man sich selbstständig einrichten, also Fotos, Bilder etc. aufhängen. Natürlich ist und bleibt es ein Krankenhaus.
Das Essen ist erstaunlicherweise auch recht gut. Es gibt verschiedene Therapieangebote und Sport hat man ca. 3x die Woche, wenn es vom Gewicht her passt.
Das ist so das Positive an der Klinik.
Kommen wir zum Negativen.
Zu meiner Zeit (2016/ 2017) waren sehr schlechte Therapeuten in der Klinik. Man merkt einfach, dass sie ihren Job nur fürs Geld machen und dass ihre Patienten Ihnen eigentlich scheiß egal sind. Zudem sind sie verständnislos und man hat das Gefühl, dass sie alles auswendig aus ihren Büchern gelernt haben und absolut keine Ahnung von psychischen Erkrankungen haben.
Wenn man eine Esstörung hat, schauen Sie nur aufs Gewicht und nicht was im Kopf los ist. Viele entwickeln auch erst in der Klinik eine Esstörung, da die Therapeuten einen überhaupt nicht ernst nehmen. Die meisten Patienten ging es schlechter als vorher. Die Klinik hat alles schlimmer gemacht.
In der Therapieplanung hat man überhaupt kein mitspracherecht. Generell wird man nur als Patient/ Diagnose angesehen und nicht als Mensch. Manche Betreuer sind ganz nett, aber überwiegend sind Sie egoistisch und schauen weg. In der Klinik ist Mobbing einfach so möglich ohne das jemand was sagt. Zudem wurde eine mitpatientin von mir beleidigt wegen ihren Narben von einer Betreuerin. Das Konzept der Klinik ist sehr eingeschränkt und man hat kaum Freiheiten.
Selbst in der geschlossenen darf man mehr.
Kontakt zu Freunden ist fast gar nicht möglich.
Ich kann die Klinik definitiv NICHT empfehlen.
2 Kommentare
Sehr geehrte/r Ma32,
vielen Dank für Ihre differenzierte Bewertung.
Es ist erfreulich, dass Sie nach einem doch recht langen Aufenthalt die Rahmenbedingungen des Aufenthaltes wie Sport, Unterbringung, Essen und einiges Anderes als positiv empfanden. Dieses Lob gebe ich gerne den Kolleginnen und Kollegen weiter.
Hinsichtlich der durch das Ameos Klinikum als Kooperationspartner weitestgehend durchgeführten Therapie ist es so, dass diese nach derzeit anerkannten Standards erfolgt. Gerade im Bereich der Essstörungen -und das ist Ihnen ganz sicher auch bewußt- sind rasche Erfolge häufig nicht zu erzielen, sondern erfordern Geduld. Die Therapie verlangt ein sehr strukturiertes Konzept, welches von den Betroffenen bisweilen als "zu enges Korsett" empfunden wird und bei dem die umsetztenden Therapeuten dann als zu wenig flexibel erscheinen. Erfahrungswerte zeigen jedoch, dass diese Art des Kozeptes durchaus erfolgreich ist und dabei auch die individuelle Situation des Einzelnen angemessen berücksichtigt wird.
Es wäre aus meiner Sicht sinnvoll, wenn Sie Ihre Eindrücke direkt mit den Therapeuten der Kinder- und Jugendpsychosomatik austauschen. Ich stelle gerne den Kontakt zu den Therapeuten her, ggf. auch per Email, sofern Sie sich mit mir unter peter.hoexter@sana.de in Verbindung setzen.
Mit freundlichem Gruß
Peter Höxter
Sana Klinikum Hameln-Pyrmont
-Anregungen und Beschwerden-