Am 01.11.2009 gegen 18.00h fuhren wir mit unserer 1,5jährigen Tochter in die Notaufnahme des KH Wilhelmstrasse. Unsere Tochter war beim Spielen auf eine Stuhl geklettert und heruntergefallen bevor wir reagieren konnten und hatte sich eine riesige Beule am Kopf zugezogen. Sicherheitshalber sind wir ins KH gefahren.
Gegen 18.20h waren wir im KH. Der Empfang war nicht besetzt. Nach eigenständigem Suchen - und nachdem wir nicht weitergekommen sind, da das Krankenhaus sehr unübersichtlich ist, gingen wir zurück zum Empfang, der nun besetzt war. Der freundliche Herr bat uns, nach telefonischer Rücksprache auf die Station D3 zu gehen.
Dort angekommen namen uns die sehr freundlichen Schwestern in Empfang und teilten uns mit, dass nur ein Kind vor uns in Behandlung sei, es also schnell gehen sollte. Trotzdem wurde schon einmal Blutdruck gemessen und die Augenreflexe von den Schwestern überprüft - alles sei soweit in Ordnung.
Wir sahen auch tatsächlich eine relativ junge Ärztin, die ab und zu über den Flur huschte, aber die nächsten 60 Minuten passierte nichts. Nach ca. 1.5 Stunden Warten saß die Ärztin im Schwesternzimmer, um einen Bericht zu schreiben. Ich fragte nach, ob Sie uns mitteilen könne, wie lange wir voraussichtlich noch warten müssten. Es kam ein lapidares "Nein.". Nachdem ich etwas hartnäckiger wurde - die Ärztin kümmerte sich übrigens in der Zeit um den offensichtlich wichtigeren Papierkram - erklärte mir eine Schwester, dass nur ein Arzt für zwei Stationen da sei und ja ständig Notfälle hereinkämen. Auf meine Nachfrage, ob eine Kopfverletzung eines 1,5jährigen Kindes denn kein "Notfall" sei, bekam ich nur Ausreden zu hören.
Auch in der Vergangenheit haben wir negative Erfahrungen mit diesem Krankenhaus gemacht - insbesondere, was das Thema Wartezeiten betrifft.
Unsere Tochter ist privatversichert. Ich schreibe dies nicht, weil ich einen Vorzug gegenüber gesetzlich Versicherten erwarte. Ich erwähne dies, weil das Krankenhaus bei der Geburt und dem nachfolgenden Aufenthalt unserer Tochter auf der Kinderintensivstation - weil angeblich irgendetwas nicht in Ordnung sei - ordentlich Geld verdient hat. Komischerweise waren von 10 Kindern in unserer Krabbelgruppe 8 auch aufgrund eines potentiellen Infektes für 1-2 Wochen in der Kinderklinik. Schon eine spannende Quote. Stellt sich die Frage, ob entweder die Hygiene so schlecht ist, dass ständig Infektionen auftreten oder ob hier mit der Unwissenheit und Angst der frischgebackenen Eltern gespielt wird - natürlich will man in dem Moment nur das Beste für sein Kind und wird aufgrund mangelnden medizinischen Sachverstandes leicht überrumpelt.
Fakt ist, dass die Wartezeiten absolut inakzeptabel sind und das Fingerspitzengefühl des Personals stark zu wünschen übrig lässt. Ich denke es erklärt sich von selbst, dass ein 1,5jähriges Kind mit einer Beule von ca. 4cm Durchmesser und 1,5cm Dicke noch dazu am Abend nicht Ewigkeiten warten kann.
Wir haben - auch während der Entbindung - sehr negative Erfahrungen mit diesem Krankenhaus gemacht, was meine Frau bis heute belastet. Trotzdem haben wir aufgrund der räumlichen Nähe immer wieder probiert, die Vergangenheit abzuhaken und dem Krankenhaus eine neue Chance gegeben.
Im übrigen habe auch ich als Privatpatient im zugehörigen Teil an der Weser schon diese negativen Erfahrungen gemacht. Mit ströhmend blutender Kopf-Platzwunde wurde ich erstmal Ewigkeiten im Wartebereich platziert. Ich bin dann nach ca. einer Stunde nach Hause gefahren und habe die Wunde von meiner Nachbarin, die Krankenschwester ist, mit Heftpflaster versorgen lassen. Die Administration scheint also eine generelle Herausforderung bei diesem Krankenhaus zu sein.
In Zukunft verliert das Krankenhaus auf jeden Fall drei (Privat-)patienten, die ja angeblich so wichtig für jeden Arzt sind. Ich würde mir allerdings auch als gesetzlich versicherter Patient derartiges Verhalten und Wartezeiten nicht gefallen lassen.
Bevor ich stundenlang warte, setze ich mich in Zukunft lieber ins Auto und fahre die 30 Minuten nach Hannover - entweder in die Kinderklinik an der Bult - oder ein anderes Krankenhaus, falls ich selbst etwas haben sollte. Insgesamt warte ich dann mit Autofahrt + Wartezeit auch nicht länger und in Hannover habe ich bisher nur positive Erfahrungen gemacht.
1 Kommentar
Sehr geehrte Nicole19853,
lebensbedrohlich erkrankte Patienten werden selbstverständlich immer sofort behandelt. In allen anderen Fällen wird zum Schutz der weiteren Patienten und unseres Personals ein Testergebnis abgewartet. Bei einem positiven Testergebnis werden dann besondere Schutzmaßnahmen umgesetzt. Ich bin sicher, dass Sie diese Haltung nachvollziehen können.
Mit freundlichem Gruß
Peter Höxter
Sana Klinikum Hameln-Pyrmont
peter.hoexter@sana.de