Ich war für 4 Wochen im Klinikum Eilbek in der Psychosomatik als Privatpatient.
Ich muss sagen ich bin nicht zufrieden gewesen. Zum einen widersprachen sich die Infos, die man im Aufnahme- und Prestationären Gespräch mit dem "realen". So wurde z.B. gesagt, dass alle Patienten in Bescherdegruppen zusammengesetzt sind - das war definitiv nicht der Fall! auch wurde das Internet als Kostenlos beworben, was es nachher auch nicht war.
Das Essen war morgens und abends in Ordnung, aber Mittags echt schlecht! Dazu kommt noch, das es mal nen verschimmelten Salat gab oder eine Mitpatientin hatte ein Stück Plastikfolie im Essen! Das Problem ist auch bekannt, aber anscheinend werden daraus keine Konsequenzen gezogen.
Die Einzelzimmer sind recht groß, aber leider sehr spartanisch eingerichtet. Es gibt kaum Ablagefläche, kein Regal etc. Es gibt ein Bild und ein Fernseher (der ist klasse), Bett, Schreibtisch, Kleiderschrank und ein Pinnboard sowie einen kleinen Kühlschrank.
Das Bett ist leider für Leute mit Rückenproblemen unzumutbar, ansonsten geht es einigermaßen. Der Kleiderschrank bietet nur die Möglichkeit etwas aufzuhängen (bei ca 4 Bügeln) und ein einziges Fach.
die Zimmer kann man nicht abschließen, so muss man alle privaten Sachen und Wertgegenstände immer im Schrank einschließen.
Es fängt morgens mit der Morgen "Visite" an. d.h. alle Patienten einer Gruppe (12) kommen in einem Raum zusammen und erzählen wie sie geschlafen haben und wie es ihnen geht. Für detailierte Fragen ist hier kein Platz. An den Wochenenden nimmt daran nicht einmal ein Arzt teil, sondern nur ein Pfleger.
Meiner Meinung nach wurden die Probleme die man anspricht auch nicht aufgegriffen. so konnte man sich jeden Tag über das Bett beschweren, ohne dass es irgendjemanden interessiert hätte.
Dann gibt es Gruppentherapien in verschiedenster Weise. Das Therapieangebot ist durchaus vielfältig, doch es stehen einem nicht unbedingt alle Angebote zur Verfügung. Was einem etwas bringt ist sicherlich sehr unterschiedlich, generell waren die Gruppen jedoch eigentlich gut gemacht!
Auch Samstags gibt es eine gruppe, diese findet jedoch für 2 Gruppen gemeinsam statt, so dass man mit 24 leuten eine Gruppe ist. Das hat nichts gebracht!
Leider fallen nahezu alle Angebote ersatzlos aus, wenn ein Therapeut/Pfleger krank oder auch im Urlaub ist.
Einzig die Einzeltherapien werden vertreten. Die sind meiner Meinung nach sehr gut und bringen einen wirklich weiter. Kassenpatienten bekommen jedoch nur ein Gespräche pro Woche, private haben immerhin 2 Gespräche.
Bei mir war das Problem, dass ich in den ersten 2 Gesprächen eine andere Therapeutin hatte, als danach, weil die dann die Station gewechselt hatte. Dadurch dass meine zweite Therapeutin nochmal krank wurde hatte ich dann in 4 Wochen drei verschiedene Therapeuten... Man muss allerdings sagen, dass sich alle vorbereitet haben und nicht völlig ahnungslos waren, doch trotzdem hatte ich das Gefühl dadurch langsamer voran zu kommen.
Samstags gibt es eine Außenaktivität, die möglichst alle mitmachen sollen (Vorgespräch: wenn man möchte, real: man muss) Die aktivitäten werden von den Patienten geplant und durchgeführt und sind generell zu empfehlen. Es gibt auch alternativen für Leute, die durch Schmerzen etc eingeschränkt sind.
Obwohl die Klinik als Schwerpunkt auch die Schmerzbehandlung angibt, ist diese für meine Begriffe schlecht! Alle Schmerzpatienten die ich kennengelernt habe, mich inbegriffen, waren sehr unzufrieden! Man lehrt dort, dass man seine Schmerzen auszuhalten lernen sollte. etwas was ich nicht wirklich gut finde. Schmerzmittel werden ungerne gegeben und meiner Meinung nach herrscht hier große Unkenntnis und Angst. Eine Behandlung mmit Opioiden z.B. ist hier ausgeschlossen. Schmerzspritzen gibt es auch nicht weil die angeblich den Körper zu sehr schädigen.
Generell empfand ich die ärztliche Versorgung schlecht, hat man Probleme, die noch abgeklärt werden sollen, ist man hier eindeutig falsch!!! Eindeutig notwendige Untersuchungen werden rausgezögert, dauern ewig und erfordern ein hohes Maß an Eigeninitiative.
Es gibt eine ärztliche Sprechstunde jeden Tag (außer Sonntag), was ich sehr gut finde, jedoch werden häufig absprachen (über Medis) nicht an das Pflegepersonal weitergegeben, was zu großen Komplikationen führt.
wenn man das Klinikgelände verlassen will, muss man das vorher mit dem Einzeltherapeuten absprechen. Mann muss im Vornherein Tag und Zeitspanne angeben und was man machen will. Wer nur einmal einzel pro woche hat muss also eine ganze Woche vorplanen, was er machen will und wann er "raus" will. Teilweise wurden auch hier die Infos nicht weitergegeben und Patienten wurden plötzlich angerufen wo sie denn seien, obwohl der Ausgang abgesprochen war.
Ich musste 4 wochen auf meine Physiotherapie warten (hatte also nur ein einziges Mal) und über 2 Wochen auf Fango. Die Mühlen mahlen extrem langsam, das gilt auch für alle anderen Absprachen.
Generell war ich sehr zufrieden mit den Einzeltherapeuten. Diese haben sich meiner meinung nach sehr viel Mühe gegeben und sind gut geschult, der Rest jedoch war für mich wenig hilfreich. Hier ist eben die Frage, ob man da nicht genausogut zur ambulanten Therapie gehen könnte. Für mich hat der abstand vom Alltagsleben auch ein gewisses Maß an Hilfe gegeben. Noch einmal würde ich jedoch nicht in diese Klinik gehen sondern mir eine andere suchen!!
Man hat nicht das Gefühl hier gut aufgehoben und verstanden zu sein, dieses Gefühl bekommt man nur durch seine Mitpatienten - das Klima untereinander war sehr gut!
Jegliche Probleme werden als Psychisch abgestempelt, auch wenn einem etwas nicht gefällt kommt der einwand, dass das nur an seinem Zustand liegt - auch wenn sich 14 Patienten über die sauberkeit in den Zimmern beschweren!! Da hieß es man zieht sich gegenseitig runter...
auch beim Ober- oder Chefarzt hat man keine Chance mit seinen Problemen Gehör zu finden, die schützen ihr Team und stempeln ebenso alles als psychisches Problem ab. Hier fehlte mir das Gefühl mit Respekt wahrgenommen zu werden.
Ich hoffe ich kann anderen Patienten mit diesem Bericht etwas weiterhelfen. Ich kam mit sehr hohen Erwartungen hierher, weil ich dringend hilfe brauchte und viele Schmerzen hatte. daher hatte ich mir die klinik sehr sorgfältig ausgewählt und war auch bereit, mich auf das Behandlungskonzept einzulassen. Leider war die Realität sehr weit von den Beschreibungen im Internet und dan Info-Broschüren entfernt.
Obwohl ich die geplanten 4 Wochen auch hiergeblieben bin, habe ich es für mich nicht als gut empfunden. Mit hat am meisten der abstand vom "normalen" Leben gut getan, deswegen bin ich hiergeblieben, nicht wegen der Betreuung
1 Kommentar
Hallo Der-gerechte-Kritiker,
dass Sie mit Ihrem Aufenthalt so sind, tut uns sehr leid. Nun liegt Ihr Aufenthalt bei uns schon eine Weile zurück. Dennoch ist es für Sie sicher sinnvoll zu wissen, dass Sie stets die Möglichkeit haben, uns ganz offiziell auf vermeintliche Missstände hinzuweisen. Hier der Link:
https://www.schoen-klinik.de/formulare/lob-und-tadel
Ihnen weiterhin alles Gute!