1. Pflegerische Betreuung
Mit der Betreuung durch das Pflegepersonal, vor allem durch die jüngeren Krankenschwestern war ich sehr zufrieden. Mit Ausnahme einer älteren Schwester (welche sich gern im Ton ggü. Patienten u. Ärzten vergriff) waren alle sehr bemüht und gut organisiert. Rustikale Weckmethoden durch eine andere (ältere) Schwester müssen eben akzeptiert werden. 06.02 Uhr Tür aufstoßen (im selben Moment wie Anklopfen), Licht an, laute Ansprache, Tabletten, Spritze, 06:03 die Frage nach dem Betten machen (später müsst ihr das selbst machen). Guter Trick. Geht auch anders, wie die jüngeren Schwestern bewiesen.
2. Ärztliche Behandlung und Betreuung
Die Grundidee der Klinik finde eigentlich sehr gut. Schmerzbekämpfung und Therapie (WSG, Krankengym, medizinische Trainingstherapie, usw) alles auf einer Ebene. Leider wird hier ein Programm ohne individuelle Betreuung und Beratung seitens der Ärzte geschäftsmäßig abgefahren. Man kam sich bei den Ärzten vor, wie ein Kfz in der Werkstatt (Zündkerzen gewechselt: war‘s nicht, Öl gewechselt: war’s auch nicht, Kopfdichtung gewechselt: war’s wieder nicht…) Das Programm: Infusionen, Cortison, Entzündungshemmer, Magenschoner, Vitamine…, im schlimmeren Fall Opiate, Spritzen,
Der Therapieplan: Da waren in den Gruppentherapien (wie Rückenschule, Wirbelsäulengym etc.) alle zusammen: Die Oma im Rollstuhl mit Knochenproblemen, der Bandscheibenvorfall, die Muskelverspannung und sogar derjenige, welcher wegen Schmerzen in der HAND in Behandlung war. (kein Witz!)
Alles in Allem funktioniert es doch einigermaßen, denn unter der Vielzahl der Anwendungen ist doch für jede Krankheit etwas dabei (zwar auch viel Falsches, wie ich im Nachhinein erfahren musste). Die erschlagenden Medikamente sorgten wenigstens dafür, dass barbarische Schmerzen bis zur Entlassung ertragbar wurden. So konnten manche die Klinik sogar schmerzfrei verlassen (und waren entsprechend zufrieden).
Fazit: Aus diesem Konzept kann man viel mehr machen. Ab der Ebene der Oberärzte sehr unpersönliche geschäftsmäßige Behandlung. Fruchtet das Programm nicht, keine Empfehlungen über alternative weiterführende Therapie. Dennoch: Im Zustand höllischer Schmerzen greift man nach allem, was helfen kann und es gelang in der Klinik immerhin die Schmerzen auf ein erträgliches Maß zu senken. Dies war ein Erfolg aber ich würde diese Klinik im Wiederholungsfalle auf keinen Fall mehr wählen. Vor allem wegen des unpersönlichen, werkstattmäßigen und kalten Verhaltens der (Ober- und Chef-) Ärzte. Letztendlich waren im Entlassungsbericht auch falsche bzw. missverständliche Bemerkungen. Also Vorsicht: alles sofort kontrollieren.
3. Gebäude und Ausstattung
Das ca. 40 Jahre alte Gebäude wird momentan (1. Hj. 2009) renoviert. Baulärm bleibt nicht aus. Es wird sehr gut sauber gehalten. Die Orthopädie verfügt über ein recht ordentliches Therapiezentrum in der Station, was ich sehr gut fand. Betten sind z.T. uralt und die Matratzen teilweise unzumutbar für eine Orthopädie.
4. Getränke und Speisen
Damit konnte man sehr zufrieden sein
5. Sauberkeit und Hygiene
Sehr zufrieden.
6. Betreuung durch Mitarbeiter anderer Abteilungen
Röntgen: Sehr zufrieden; Physiotherapie: sehr zufrieden; Verwaltung: Bis auf die Tatsache, dass nach zweimaliger Reklamation der Duschkopf letztendlich selbst repariert wurde , ok.
7. Schlussbemerkung
Provinzklinik mit guten Ansätzen aber noch viel Bedarf im Bereich der individuellen menschlichen ärztlichen Betreuung. Dennoch in akuten starken Schmerzzuständen zu empfehlen falls keine andere Alternative zur Verfügung steht.
1 Kommentar
Frage: Kannst du mir sagen wann man unter der Woche immer fertig ist in der Klinik und ab wann man Freizeit hat auch bis wann man wieder da sein muß und kann man das WE nach Hause. Wäre sehr dankbar über eine Nachricht.