Ich wurde 2007 nach einem Unfall, ich hatte mir das Becken gebrochen, auf die Unfallchirurgische Station gebracht und musste 5 Wochen auf dem Rücken liegend den Spätsommer in einem Krankenhauszimmer mit Blick auf die Zimmerdecke verbringen.
Ein großes Lob an das engagierte Pflegepersonal, das sich immer Zeit nahm, wenn was war, nicht motzig wurde, wenn ich zum x-ten Mal geläutet habe, weil mir das Bein weh tat und anders gelagert werden musste, das morgens fröhlich ins Krankenzimmer kam, mir anfangs die Brötchen schmierte, weil ich es selbst nicht konnte und generell bei Problemen, Jammereien oder auch Späßen immer ein offenes Ohr hatte.
Sehr sensibler Umgang auch mit Themen wie gewaschen werden oder dem Stuhlgang.
Die medizinische Betreuung war in Ordnung, allerdings war die Visitentruppe immer relativ schnell weg, man musste sich schon konkret bemerkbar machen, wenn man mehr Information haben wollte.
Danke nochmal an Dr. Gessler.
Was den Beckenbruch betraf, es war am Anfang nicht ganz klar, ob operiert werden sollte oder nicht, schließlich entschied man sich gegen eine OP. Gut, wie ich finde, dass sie nicht unnötigerweise durchgeführt wurde.
Schmerzmittel wurden nach Bedarf verabreicht, allerdings keinerlei Informationen, dass es bei längerer Einnahme von Opiaten schwierig sein könnte, wieder davon wegzukommen, also eine (emotionale) Abhängigkeit durchaus vorkommen kann.
Gut war die psychologische Betreuung, die automatisch nach dem Unfall sofort angeboten wurde.
Seelsorger stehen einem bei Bedarf ebenfalls zur Seite.
Die Unterbringung war erst in einem Einzelzimmer, worüber ich sehr dankbar war, denn an die anfängliche Unselbständigkeit vebunden mit Körperausscheidungen, die man im Normalfall nicht gerne im Bett hat, muss man sich erst gewöhnen.
Später Wechsel in ein Zweibettzimmer, wo darauf geachtet wurde, nach Möglichkeit kompatible Patienten
zusammenzulegen.
Ich sah sie kommen und gehen, und als tatsächlich mal eine Mitpatientin dabei war, die mich mit ihrem ständigem Gelaber nach ein paar Tagen wirklich wahnsinnig machte, fand man eine Möglichkeit, uns in unterschiedlichen Zimmern unterzubringen (vielen Dank nochmal, auch im Namen meiner Ohren ;)).
Großes Lob auch an die engagierten Physiotherapeuten, die mir mit Kompetenz, freundlichem Zureden und viel Motivation wieder auf die Beine halfen.
Auch vielen Dank an die Reinigungskraft, die jeden Tag frischen Wind, frischen Duft und ein nettes Gespräch mitbrachte.
Allgemein wurde auf Sauberkeit immer viel Wert gelegt, also für die Sauberkeitsfanatiker: grünes Licht, alles ok.
Was das Essen angeht: gute Auswahl, Mittagessen ist wirklich lecker, das Abendessen lässt von der Auswahl her allerdings sehr zu wünschen übrig, bekomme heute noch Ausschlag von der Wurst-Käse-Brot-saure-Gürkchen-Kombi.
Erwähnenswert auch die Ehrenamtlichen, die sowohl Besuchsdienste anbieten, als auch mit einer mobilen Bibliothek diejenigen versorgen, die sich gerne Bücher ausleihen möchten.
Negatives gibt es nicht viel zu berichten, ausser 2 Bettpfannen, an denen noch die Outputs der Vorgänger klebten, und offensichtlich mit Bettpfannenspülmaschine nicht wegzubekommen waren und die Tatsache, dass ich auf einen Termin in der Neurologie unverhältnismäßig lang warten musste.
Fazit: ich habe mich sehr gut aufgehoben und behandelt gefühlt und kann die Unfallchirurgie weiterempfehlen.
1 Kommentar
Mittlerweile liegt mir auch der Klinikbericht vom 13.07.18 in Kopie vor. Dort wird neben einer Kniegelenksarthroskopie vorgeschlagen, das Knochenfragment anzufrischen und mittels 2 Schrauben zu fixieren. Unterschrieben vom Chefarzt der Orthopädie persönlich.