Als frisch Entlassene (nach 4 Tagen) aus der Neurochirurgie muss ich meiner Wut doch endlich Luft machen.
Die o.g. Klinik ist auch nach meiner Erfahrung ein "Ort des Wartens " , indem die Kommunikation zwischen den einzelnen Bereichen aufs Empfindlichste gestört ist.
Mein Fall. Am Donnerstag wurde ich um ca. 13.30 h in der Notaufnahme mit starken Muskelkrämpfen aufgrund eines LWS eingeliefert. Der Hausarzt hatte freundlicherweise seine Diagnose aufgeschrieben als auch die Überweisung, was die Angestellten der Klinik zunächst nicht als solche ansahen (jedoch gibt es für Privatpatienten kein gesondertes Formular).
Dann ließ man mich 1,5 Stunden in der Notaufnahme liegen (nach Blutabnahme durch eine Schwester), ohne dass ich je einen Arzt zu sehen bekommen hätte, geschweige denn mich durch Rufen hätte bemerkbar machen können. Zu meiner Rechten hingegen waren längst Ärzte da gewesen, obwohl die Patienten z.T. später als ich gekommen waren. Als mein direkter Nachbar durch eine Schwester zur Untersuchung gebracht wurde, wagte ich das erste "Meckern", ob vielleicht bald ein Arzt käme, ich läge schon 1,5 Stunden hier. Die Antwort lautete: " Sie sind hier in einer Notaufnahme." Allerdings erklärte die Schwester auch, sie habe schon 3 x in der Neurochirurgie angerufen, sie wolle es auch noch ein 4. Mal tun. Binnen von ca. 15-30 min. war dann seltsamerweise eine Ärztin da und begann mit der Untersuchung.
In der Zwischenliegerstation war alles o.k.: Man leitete die Schmerztherapie ein. Die Ärztin hatte bereits für den nächsten Tag (12:30 h) eine MRT angesetzt, was ich allerdings sehr nebensächlich erfuhr. Aber nun gut, das war schnell.
Ich wurde also zur MRT geschoben, musste etwas warten (vielleicht 1/2 h). Die MRT dauerte ca. 25 min., danach schob man mich in den Warteraum,sodass ich Einblick in die große Eingangshalle hatte (ganz toll, denn ich lag dort bis kurz vor 14:30 h!!! Endlich kehrte ich auf mein Zimmer zurück, wo meine Bettnachbarin gerade auf Station geschoben wurde. Mir wurde mitgeteilt, dass auch ich bald dorthin käme, es müsse nur noch das Bett fertig gemacht werden.
Ich wartete bis um 16:00 h. Dann kam eine Schwester herein und fragte mich, ob man mir eine Zeit gesage habe. Hmmm, um 16:30 h ging es endlich auf B24. Dort angekommen , lag ich erst einmal 30 min. auf dem Flur, weil das Bett noch nicht fertig sei. Auf meine dringende Bitte, ich möchte das Ergebnis der MRT wissen, klärte mich der zuständige Arzt auf dem Flur darüber auf.
Endlich im Zimmer, fehlte die "Maschine" mit dem Schmerzmittel. Die Schwester fragte mich, ob die mitgeschickt worden sei (natürlich war sie es, sie lag am Fußende des Bettes). Man verließ das Zimmer, nichts tat sich, sodass ich mich humpelnd aus dem Bett schwang und nach dem Medikament fragte. Irgendwann kam auch das an. Desweiteren erläuterte ich der Schwester noch die anderen Tabletten der Schmerztherapie und verriet meine Diagnose sowie den Namen des zuständigen Arztes.
Weiter: Durch die Nadel, die in meiner Vene steckte, wurde der Arm etwas dick und rot. Als ich nach der Schwester klingelte, damit sie mich wieder (nach dem Toilettengang) an die "Maschine" anschlösse, machte ich sie, bevor sie das tat, darauf aufmerksam (fragend), dass der Arm vielleicht entzündet sei. Oh ja! Nach dieser bahnbrechenden Erkenntnis wurde der Arm verbunden , nachdem er mit Heparingel versorgt worden war. Etwas später kam ein Arzt, um neu zu stechen. Ich bemerkte ironisch, dass ich es etwas seltsam fände, dass Patienten sagen müssten ,dass etwas entzündet sei, bekam ich "Der Patient bemerkt es auch als Erster." zu hören. Da rutschte mir nur noch ein knappes "Aber der Arm ist rot, das sieht man doch." heraus. Im übrigen wurde die Binde am nächstsen Morgen für das Duschen entfernt. Kein einziges Mal danach hat sich je jemand den Arm angeguckt. Ich hatte die Nase auch voll und zum Glück Voltarensalbe mit, sodass ich von Stund an Selbstmedikation betrieb (was dem Arm sehr gut tat!).
Am Montag wurde ich entlassen. An der Leitstelle 2 wollte ich die Röntgenbilder abholen (sehr modern: auf CD gebrannt), was aber unmöglich war, da zufällig der Computer nicht funktionierte!
Das ist in knapper Form der Bericht von 4 Tagen (Nebensächliches ist ausgelassen, da hier der Platz fehlt), und ich glaube, es ist schon genug.
Ich kann somit die anderen Berichte voll unterschreiben: In der Mindener Klinik herrscht Chaos! Das Hauptproblem scheint mir ein Kommunikationsproblem zu sein. Am erschreckendsten fand ich , dass der Patient selbst für seine Heilung sorgen muss, da sonst gar nichts geschieht. Wieviele Patienten sind dazu fähig bzw. in der Lage (man ist schließlich dort, weil man krank ist!)?
Das Personal habe ich als nett erfahren, aber nicht als überarbeitet bzw. (hoch)motiviert. Letzteres wäre ich allerdings in einer solchen Klinik auch nicht!
Falls ich einen Eindruck als "Meckertante" hinterlassen habe (obwohl ich nicht so oft gemeckert habe), so ist mir das herzlich egal, denn diesen Zustand muss kein Patient, ob privat oder gesetzlich versichert , gefallen lassen!
4 Kommentare
Hallo,
habe ich in dem Bericht wiedergefunden. Ich hatte vor 2 Jahren auch einen BSV. Mich hat man 2x nach Hause geschickt. Ich wurde dann von meinen Orthopäden nach Bad Pyrmont geschickt wo ich dann auch operiert wurde. Die OP die Ärzte und alles drumherum waren spitze.
Meine Bewertung über das JWK kann man auch nachlesen unter der Überschrift "OB mir das als Privatpatient auch passiert wäre"?
Gruß und gute Besserung