Mein Mann wurde am 11. diesen Monats wegen eines Schlaganfalls ins Klinikum eingeliefert. Aufgrund einer psychischen Erkrankung, sowie einer ausgeprägten Polyarthritis, kann ich ihn nicht besuchen. Zu den Familien haben wir keinen Kontakt, Freunde wohnen zu weit weg, von daher bin ich auf das Telefon angewiesen. Doch ich bekomme keine Auskunft, klar Datenschutz, alles schön und gut, aber es ist ein besonderer Fall, da muss vielleicht nicht stumpf nach Plan gehandelt werden. Freunde aus der Pflege sagen mir, dass sie ein solches Verhalten noch nicht erlebt haben. Mein Mann hat mich selbst anrufen können, war also klar, dass ich seine Frau bin. Gleich wurde ihm auch gesagt, heutzutage hätte doch wohl jeder ein Handy. Ja, man hätte ihm eines schicken können, aber eine Tasche, die ich dem Sanitäter mitgegeben habe, kam erst drei Tage später an, während ich am Telefon angemault wurde, der Mann brauche doch wenigstens Kleidung. Dann bekam ich erneut die Anweisung Kleidung zu schicken, auch seine Brille fehlte, ich dachte ja noch immer, er kommt bald wieder nach Hause, aber nachdem es nach diesen Äußerungen nun nicht so aussah, habe ich das Gewünschte sofort mit einem Taxi auf den Weg gebracht. Zwei Tage später rief mich mein Mann an, aber angekommen ist nichts, obwohl es mir als so dringlich dargestellt wurde. Und da soll ich ein Handy schicken, wir sind arme Leute. Dann hörte ich, über Weihnachten hinweg, drei Tage gar nichts mehr. Also rief ich wieder an. Wie auch zuvor, wusste niemand, wo er inzwischen liegt, an 'der Pforte' bekam ich eine falsche Nummer, so geschehen auch schon vorher per mail. Als ich endlich in der richtigen Station angekommen war, wurde ich wieder angepampt, bekam weder kurz meinen Mann ans Telefon, noch eine Information, lediglich, er wäre stabil und man dürfe nichts sagen. Es vergeht nun Tag um Tag, da Anrufe selten sind, lasse ich es. Dafür aber wurde die Stadt Leverkusen informiert, der Fachbereich für Soziales, nach dem Motto, bei diesen Leuten stimmt was nicht. Für das, was bei mir nicht stimmt, bekomme ich eine Erwerbsunfähigkeitsrente, es ist kein Geheimnis. Es stimmt allerdings auch was nicht, wenn man als nächste Angehörige eines Patienten derart ignorant und empathielos behandelt wird.
Diese Situation ist sicher auch für die Genesung meines Mannes alles andere als gut.
Über die medizinische Behandlung kann ich natürlich nichts sagen.
1 Kommentar
Lieber Anwoj, ein herzliches Dankeschön für Ihre tolle Bewertung! Alles Gute für Sie!