Ich habe leider sehr schlechte Erfahrungen im Klinikum gemacht. Gott sei Dank(!) wohne ich nicht mehr in Bamberg, bin also nicht auf die Versorgung dieses Krankenhauses angewiesen!
Nach monatelangen, unklaren Magen-Darm-Beschwerden (blutige Durchfälle, Übelkeit, Erbrechen) bin ich im Sommer 2006 mit einer heftigen Kolik nachts in die Klinik eingeliefert worden. Durch eine Koloskopie stellte man einen heftigst entzündeten Darm bei mir fest. Mir war ständig übel, ich konnte kaum essen, hatte keinen Appetit, starke Bauchkrämpfe, usw. Das Abführen für die Koloskopie mit einigen Litern Salzlösung war die Hölle (mittlerweile weiß ich dass es auch anders geht!!), da ich eh alles erbrochen habe. Musste mir dann vom Pflegepersonal Drohungen anhören wie "sollen wir Ihnen eine Magensonde legen, wenn das hier nicht klappt?!". Vor der Koloskopie sagte die Schwester in meinem Beisein zum Arzt "die Kleine haben sie auch nicht sauber gekriegt!" Unmögliches, unbarmherziges Verhalten besonders des Pflegepersonals erlebte ich in den 3 Wochen, die ich dort verbrachte, immer wieder.
Als Privatpatient wurde ich vom Chefarzt der Mediz. Klinik II betreut, den ich jedoch kaum zu Gesicht bekam (wenn dann mit großartiger Vorankündigung und Betteln um einen Termin), und wenn dann im Tross mit zig anderen Ärzten, die einen Patienten schon einschüchtern können. Ständig wechselten die für mich zuständigen (Ober)Ärzte, jeden zweiten Tag tauchte jemand Neues (Fremdes) auf, sehr verwirrend; als ich das einmal anmerkte, sagte mir der anwesende Oberarzt, er sei eigentlich auch gar nicht für mich zuständig (vorrangig Onkologie). ? Ernst genommen fühlte man sich selten.
Die (Fehl!)Diagnose der Ärzte lautete Norovirus. Ich bekam Antibiotika, mit jedem Tag mehr Tabletten, und nichts schlug an. Zum Schluss lag meine Ration Tabletten bei unfähr 20 Stück am Tag(!), die ich nur mit Würgen runterbekam. Gegen die heftigen Bauchkrämpfe bekam ich Infusionen (Tramal), von denen mir so schlecht wurde, dass ich dann Infusionen gegen die Übelkeit bekam. Zwischendurch schlugen die Ärzte plötzlich Alarm, da sie mich für hochansteckend hielten, und ich wurde isoliert (und dementsprechend wie eine Aussätzige behandelt). Nachher stellte sich alles als völlige Fehldiagnose heraus! Nach zwei Wochen hatte ich gut 10kg an Gewicht verloren, was niemanden weiter zu beunruhigen schien. Die Ärzte waren ratlos, das Pflegepersonal zusehends genervt (bis auf wenige Ausnahmen!), ich extrem schwach und verzweifelt. Ich wurde nachher künstlich ernährt, da ich nichts essen und kaum trinken konnte.
Ein Telefongespräch mit einem befreundeten Arzt brachte Licht ins Dunkel; er empfahl dringend, mich mit Cortison zu behandeln (Verdacht auf eine chron. Darmkrankheit). Das wiederum äußerte ich vorsichtig gegenüber dem Chefarzt, der selber nicht auf den Gedanken gekommen zu sein schien. Er reagierte empfindlich beleidigt, wie ich denn seine Fähigkeiten in Frage stellen könne?! Ich würde gut versorgt, man tue sein Bestes. Damit war das Thema durch.
Gott sei Dank habe ich mich nach drei Wochen Dahinvegetieren auf eigenen Willen nach Hamburg in bessere und fähigere Hände verlegen lassen! Dort wurde ich sofort mit Cortison behandelt, und es schlug an. Es hat aber insgesamt sicher ein gutes Jahr gedauert, bis ich wieder voll und ganz bei Kräften war, mich normal ernähren konnte. Die richtige Diagnose lautete chronische Darmkrankheit. Für mich war diese Zeit im Klinikum Bamberg schlimm, hat eine Art Trauma hinterlassen, und schließlich auch eine Angsterkrankung.
2 Kommentare
Mein Gott- da haben Sie ja was mitgemacht. Das Schlimme- diese Art "Hölle" brauchte gar nicht zu sein, wenn man weiterliest.