Teilweise kann ich sowohl den positiven als auch den negativen Berichten hier zustimmen. Es kommt darauf an, auf welcher Station Du landest. Auf der, wo ich gelandet bin, fand sofort nach der 1. Gruppentherapiestunde ein Therapeutenwechsel statt, d.h. die Stationsärztin war für alles auf der Station zuständig, für unsere Begriffe einfach zu viel für einen Menschen. Die Stationsgruppentreffen, die bei uns in Selbsthilfe ausarteten, waren für mich nur belastend, weil die Mitpatienten davon überzeugt waren, dass sie fast die besseren Therapeuten waren und dann übereinander herfielen. Mein Zimmer lag in der Hufeisenform genau gegenüber dem Aufenthaltsraum der anderen Station, in dem sich jeden Abend bis 23 Uhr eine sehr laute Gesellschaft traf, die redete und lachte und sich keine Gedanken machten, dass das alles über den Innenhof schallte. Auf meine Anfrage hieß es, ich sollte jedes Mal hingehen und darum bitten, dass die Fenster geschlossen werden. Das tu mal in 6 Wochen jeden Abend, wenn es draußen warm ist und alle Fenster offenstehen und sich dann jede/r freut, wenn du mit so einem Anliegen kommst, weil Du mal vor 22 Uhr im Bett lesen, Musik hören oder einfach nur dösen oder schlafen willst.... Auf der Straßenseite soll es nicht viel besser gewesen sein, ganz schlimm musste es die treffen, die über dem Zulieferbereich ihr Zimmer hatten.
Bad Kissingen ist wunderschön, der Park ein Traum, verzaubert einen zu jeder Tageszeit und ist direkt neben der Klinik. Es gibt Kurkonzerte, die kostenlos sind, eine schöne kleine Innenstadt mit zahlreichen Geschäften, es gibt auch ein Tanzlokal, für den/die es mögen.
Die Außenanlage der Klinik konnte mit Liegestuhl genutzt werden, die Raucher mussten sich auf die Raucherecke beschränken, wenn sie die rauchend verließen, konnte gemeckert werden. Was den "Datenschutz" anging, so stimmt das, leider werden die Erlebnisse in der Gruppenstunde auch bei Tisch durchgehechelt und da hat es mich kalt erwischt, als ich eine Mitpatientin bat, nicht darüber zu reden. Es gab Cliquen, die sich absonderten und bestimmte Regeln, die nicht jede/r mag bzw. mit zurecht kommt, und teilweise redeten die Leute dann nicht mehr mit mir. Außerdem ist es Usus, dass jedem/r Abreisenden der Tischplatz geschmückt wird und wenn Du in "Ungnade" bei Deiner Gruppe gefallen bist, dann ist dein Platz halt kahl und keine/r macht was für Dich.
Auch bestimmt die Station, auf der du bist, deinen Eßplatz. Wenn du also Pech hast, sitzt Du direkt neben der Eingangstür oder dem Buffett und musst den Strom der Mitpatienten und deren "Geschwätz" ertragen. An ruhiges Essen ist da nicht zu denken. Du kannst Dich auch nicht einfach umsetzen, das muss die Ärztin befürworten. Das Essen war jetzt nicht so toll, aber es war okay.
Schlußendlich habe ich nach den 6 Wochen Reha mich nur erholungsbedürftig gefühlt und 2 Wochen danach einen leichten Tinnitus bzw. Hörsturz erlitten. Ich will nie mehr in diese Klinik! Mir fehlte Unterstützung und Menschlichkeit.
Das wirklich gute, außer der schönen Umgebung, für die die Klinik ja nix tut, war eine Bemerkungen der Ärztin zu einem Migräneanfall der mich dort heimgesucht hat. Aber das war einfach zu wenig.
1 Kommentar
Hallo lola136, vielen Dank für Ihre Rezension. Es tut uns leid zu hören, dass Ihre Reha nicht wie gewünscht stattfinden konnte. Wir hoffen, dass Sie mittlerweile eine Einrichtung gefunden haben und wünschen nur das Beste für Sie und Ihre Gesundheit.
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