Meine Tochter wurde als Patientin aufgenommen wegen Depression, einhergehend mit Gewichtsabnahme. Bei der Aufnahme war sie sehr aufgeregt und zitterte sogar. Eine Schwester meinte, sie solle sich gefälligst mal entspannen, diese Aussage finde ich angesichts der Fachrichtung absolut unqualifiziert. Sie hätte sich gewünscht, Techniken zur Entspannung zu erlernen, die einzige Vermittlung einer Entspannugnstechnik bestand in einer fünf minütigen Schellanleitung von Seiten eines Arztes, andere Angeboite gab es nicht. Aufgrund der Depression schlief sie tagsüber viel und verschlief oft sogar die Mahlzeiten. Es kam keiner, um sie zu wecken. Sie erzählte mir, sie habe schon drei Tage nichts mehr gegessen, aber keiner sherte sich darum. Da Therapeutenmangel herrschte, sah sie ihren Therapeuten höchstens einmal die Woche im Einzelgespräch, nachdem dieser erkrankte, lief in dieser Hinsicht nichts mehr. Ambulant hatte sie dagegen immerhin zwei mal pro Woche Therapie. Sie ging nur in die Klinik, weil ihre niedergelassene Therapeutin meinte, dass die ambulante Therapie nicht ausreiche und sie mehr Therapie benötige- und dann reduzierten sich dort auch noch die Angebote.Die anderen Therapien waren lachhaft, zumal sie meist ausfielen oder spontan durch andere halbherzige Angebote ersetzt wurden. Individulaisierte Therapien, bezogen auf ihre Bedürfnisse , gab es nicht. So sollte sie als depressive Patientin einer Gruppe beiwohnen, die über Suchtprobeme sprach oder aggressive Gefühle, die sie garnicht hatte und sich deshalb auch nicht angesprochen fühlte.In vier Wochen Aufenthalt fand eine einzige Achtsamkeitsübung statt und zweimal metakognitives Training. Sport gab es nur einmal die Woche, obwohl laut S3-Leitlinie täglicher Sport gerade bei Depression empfohlen wird. Sie wollte auch Sport machen, aber die Tunrnhalle konnte man nicht einfach so betreten. Das heißt für mich, es wird nicht mal leitliniengerecht gearbeitet. Einmal töpferte sie, das fand sie toll, aber es blieb bei dem einen Mal.Die Therapeuten versuchen ihr Möglichstes, aber wenn Personal fehlt, hat der Aufenthalt keinen Sinn. Das Essen war nicht schmackhaft, deshalb freute sich sich, dass auf ihrem Therapieplan gemeinsames Kochen stand, aber auch das stand nur auf dem Plan und wurde nicht verwirklicht. Sie fand den ganzen Aufenthalt furchtbar und meinte, er sei verlorene Zeit.
1 Kommentar
Guten Tag.
Ich habe das mit dem Handy nicht ganz verstanden.
Wird einem das dort weggenommen?
LG