Hallo, bin für zwölf Tage in der Klinik am Kronsberg (Hannover-Laatzen) gewessen und "disziplinarisch" entlassen worden. -
Mir hat viel dorrt gestunken: Es ist höchst unpersönlich, technokratisch, im Eilverfahren und leider sehr wenig einfühllsam ohne mein Selbst versucht worden; wohl am besten für Statistiken und Forschungs-verliebt (...usw) vorgegangen worden.
Auf Seiten der Ärzteschaft habe ich mich im Grunde nur bei einer Ärztin - und im Zuge meiner Entlassung - teilnahmsvoll begleitet gefühlt. Vielleicht war es, dass auch die Mitarbeiter im Allgemeinen Teil dieser Therapie-Maschinerie sind?
Statistiken überall, Geldknappheit, zudem : "Lediglich 3% der Gesamtbevölkerung leben selbst-fähig unter den Bedingungen, zu denen wir Patienten konkret in der Klinik leben" ( sinngemäß Zitat Klinikleiter in einer Gruppe)...
Es bleibt schwierig - und das ist wohl, was heutzutage, und ganz modern dazu! unter Suchttherapie verstanden wird : realistische Bedingungen : Die Welt IST lieblos, egoistisch, effiezient und einfach kalt und kahl.
LEIDER ist das, was eim Süchtiger so sehr braucht Liebe. Oder soll ich es kleinschreiben liebe.
Wen interessiert es schon, ob süchtige Menschen voller Schuld, Gefühlsdruck, Konzentrationsmangel und Aufmerksamskeitssyndromen laboriren? Was zählt : Nachweisbarkeit, Ansehen, das wird GANZ groß geschrieben in der WELT und STÄRKE:
Könnt Ihr haben : Ich BIN stark, gesund, fleißig, sportlich, intelligent - aber erfolglos, vorbestraft, ich komme mit meinem Leben, mit der Gesellschaft nicht zu Rande. Ich bin süchtig, und ich werde es den Rest meines Lebens bleiben.
Ich beneide diejenigen, die seit Kronsberg, ausgerechnet, drogenfrei leben KÖNNEN: Müsste mir mal passieren. Ich bleibe vielleicht clean, wenn ich die Menschen gefunden habe.
Es war die Rede in anderen Kommentaren von einzelnen Therapeuten, namentlich habe ich ja auch wen erwähnt, und es soll nicht angeprangert usw werden. Das ist klar. Das gehört für mich zum guten Ton.
Alles läuft heute Abend an mir vorbei, und ich suche nach einer Erklärung, ich wünschte, ich könnte rückgängig machen, was ich getan habe. GETAN. Das kann ich ebensowenig, wie zu ändern, wer bzw was ich bin.
Vielleicht schreibe ich hier noch einmal irgendwann, WAS eigentlich mit mir los ist. Oder mit Kronsberg. Immer friedlich, versprochen. -
1 Kommentar
Ich komme aus NRW, war 6 Monate lang in Kronsberg und musste 3 Anträge stellen, um mein Bundesland überhauot verlassen zu dürfen und hier diese geniale Therapie machen zu können.
In NRW wird man 6 Monate lang möglichst weg geschlossen, das Tagesprogramm besteht aus Arbeitstherapie und bei Rückfall oder Regelverstoß heißt es direkt Koffer packen und raus.
Wochen oder Monate gibt es Kontakt Verbote, TV Zensur oder man soll bei Regelverstoß andere Patienten
dem Personal melden.
Handy weg, Personalausweis weg und Geld, inklusive EC Karte müssen abgegeben werden.
Wer also über das Konzept, die Mitarbeiter und die Leitung meckert, hat anscheinend keine Ahnung.