Fehlende Kompetenzen bei Krebserkrankungen trotz Zertifizierung
- Pro:
- Nichts
- Kontra:
- siehe Erfahrungsbericht
- Krankheitsbild:
- Borderline-Tumore des Ovars
- Privatpatient:
- nein
- Erfahrungsbericht:
-
Trotz der Verdachtsdiagnose auf einen Borderline-Tumor vermerkte die Fachärztin, dass ich eine organerhaltende OP wünsche, da ich Angst vor den Wechseljahren habe. Diese Aussage wurde jedoch weder mit mir noch mit meiner Gynäkologin besprochen und war fachlich nicht korrekt, da beim Verlust eines Eierstockes der verbleibende Eierstock die Hormonproduktion übernimmt. Die OP-Vorbereitung erfolgte durch eine Assistenzärztin, die nicht mit meinem Fall vertraut war. Sie erklärte mir, man gehe von einer gutartigen Zyste aus, weshalb die OP entsprechend geplant wurde. Eine Spülzytologie wurde bewusst nicht durchgeführt. Der Operateur entfernte zudem eine Zyste am anderen Eierstock ohne vorherige Abklärung nach IOTA-Kriterien oder meine Einwilligung. Nach der OP stellte sich heraus, dass beide Zysten Borderline-Tumore waren. Die Fachärztin erklärte, dass eine Entfernung der Eierstöcke, Eileiter, des Blinddarms, des Bauchnetzes und möglicherweise der Gebärmutter erforderlich sei. Das Bauchwasser war jedoch zytologisch unauffällig. Als ich nach dem Sinneswandel fragte – erst Verdachtsdiagnose, dann gutartig, nun bestätigt – erklärte sie, dass der Operateur die Entscheidung während der OP getroffen habe. Später stellte sich heraus, dass diese Aussagen nicht stimmten. Der zweite Eingriff war bereits für die nächste Woche terminiert. Ich verschob den Termin, um Rücksprache mit meiner Ärztin zu halten, die mir eine Zweitmeinung an der KEM Essen empfahl. Das Ergebnis war erschütternd: Die OP entsprach nicht den Leitlinien – keine Abklärung der zweiten Zyste, keine Spülzytologie, keine Berücksichtigung meines Kinderwunsches. Zudem war die Gebärmutterentfernung nicht notwendig, und der empfohlene Mindestabstand zwischen den Operationen (sechs Wochen) wurde nicht eingehalten. Das Krankenhaus wollte die zweite OP sogar ohne Referenzbericht durchführen. Angesichts dieser Mängel brach ich die Behandlung in Neuss ab.
1 Kommentar
Sehr geehrte Patientin,
es tut uns Leid, dass Sie mit der Behandlung in unserem Haus nicht zufrieden waren. Die von Ihnen geschilderten Sachverhalte entsprechen nicht unserem Standard.
Gerne können Sie sich noch bei unserem zentralen Beschwerdemanagement unter info@johanna-etienne-krankenhaus.de melden und Ihren Sachverhalt mit weiteren Details zu Ihrer Person schildern. Eventuell lässt sich ein Gesprächstermin mit der behandelnden Abteilung vereinbaren.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Johanna-Etienne-Krankenhaus