Es war die Hölle, sagt unsere Mutter. Um es gleich vorneweg zu sagen, nach einem Hüftprothesenwechsel kann sie trotz aller Widrigkeiten, die ihr im Ida Wolff widerfahren sind wieder laufen!!
Wenn Sie wählen können, dann vermeiden Sie in jedem Fall eine Verlegung in diese Klinik. Das Ida Wolff ist extrem unterbesetzt und verfügt über wenig qualifiziertes Fachpersonal. Unsere Mutter wurde gegen ihren Willen nach einem Hüftprothesenwechsel im angrenzenden Neuköllner Krankenhaus einfach in diese Klinik verlegt. Unsere schlimmsten Befürchtungen wurden wahr: Unsere Mutter war aufgrund einer sehr großen Operation noch sehr geschwächt, als sie in die Geriatrische Reha des Ida-Wolff-Hauses verlegt wurde. Die Bezeichnung Reha ist hier völlig verfehlt.
Von Anfang an wollten sie dort unsere Mutter als hoffnungslosen Fall abstempeln. Die Folge: kaum Behandlungen und wenn nur nach Beschwerden durch uns als Angehörige. Eine erste schnelle Diagnose war z.B. Demenz. Dies wurde nach unserer Beschwerde wieder zurück genommen. Als nächstes wurde ein über mehr als 25 Jahre zurück liegender Schlaganfall als Ausrede genutzt, um unsere Mutter nicht weiter zu behandeln, da keine Aussicht auf Erfolg nach Meinung des Personals bestand. Dass unsere Mutter in der Zwischenzeit bereits 2 Hüftoperationen mit dem Schlaganfall gut überstanden hat und danach laufen konnte, wurde einfach ignoriert. Vielmehr hieß es von einer Physiotherapeutin 'ich weiß ja nicht, ob ihre Mutter nicht vielleicht in letzter Zeit noch einen Schlaganfall hatte'. Klar weiß sie das nicht, aber wir wüssten das ja wohl!
Von Anfang an suchten wir das Gespräch, was auf wenig Interesse stieß. Unsere Mutter, die sehr willenstark ist, hat sich gegen all diese Widrigkeiten mit unserer Unterstützung zu wehr gesetzt.
Dennoch wurde zu guter Letzt ein schnelles Urteil gefällt und es hieß, 'das war's, dass Sie nicht mehr laufen können werden, damit müssen Sie sich abfinden'! Dieses Urteil, das wenn es so wäre doch entscheidende Veränderungen für das Leben des Betroffenen zur Folge hat, wurde ihr von einer Ärztin kalt vorgetragen. Ein niederschmetterndes Urteil einhergehend mit der schnellen Bestellung eines Rollstuhls. Der Rollstuhl wurde auch bestellt, ohne abzufragen ob die wohnlichen Gegebenheiten entsprechend geeignet seien. Obwohl die Telefonnummern von Angehörigen vorlagen, wurden diese nicht benachrichtigt.
Nach der erfolgreichen Verlegung in eine andere Reha-Einrichtung in Berlin wurden ihr überhaupt erst einmal ihrer Hüft-OP entsprechende Hilfsmittel zu Verfügung gestellt, wie z.B. Anziehhilfen, damit das operierte Bein bzw. die Hüfte nicht mehr als 90 Grad gekrümmt wird. Darum scherte sich im Ida-Wolff Haus niemand.
Im Gegenteil, dort wurde sie den ganzen Tag in den Rollstuhl gesetzt, wodurch der Heilungsprozess des Beines verlangsamt wurde, weil das Knie durch das lange Sitzen gestaucht wurde und die Hüfte gequetscht. Darüber hinaus kann man die allgemeinen Bedingungen in diesem Haus als menschenunwürdig bezeichnen. Fernsehen gibt es auf den Zimmern nicht. Liegt man wie unsere Mutter mit zwei schwerhörigen Patienten im Zimmer, kann man den ganzen Tag die Decke anzustarren. Patienten werden in keinerlei Weise betreut, Gemeinschaftsräume sind durchweg verwaist.
Bei schönem Wetter kommen bewegungseingeschränkte Patienten auch nur raus, wenn sie Angehörige haben. Schön war auch, dass unsere Mutter auf der Toilette saß und trotz klingeln, keiner kam. So wurde sie dort vergessen. Als sie sich beschwerte, wurde sie unwirsch angefahren, dass sie wohl nicht richtig geklingelt hätte. Dieses wiederholte sich einige Male bis sich herausstellte, dass die Klingel kaputt war.
Auch die hygienischen Bedingungen sind schlimm. Die Zimmer sind schmutzig und werden max. 1x pro Woche gereinigt. Patienten, die nicht von alleine zum Waschbecken konnten, wurde nach der Toilette nicht zum Hände waschen angehalten. Unsere Mutter hat immer wieder darum bitten müssen, zum Waschbecken gefahren zu werden.
Fachgerechte Behandlungen gab es kaum, ganz zu schweigen von der in einem bereits anderen Beitrag erwähnten Feiertagsausfällen, die auf die Dauer der Behandlung nur durch Druck unsererseits angerechnet wurde. Und auch die mangelnde Körperpflege ist im Vergleich zu anderen Kliniken eine Schande.
Einige wenige gute Krankenschwestern und eine tolle Ärztin gab es dennoch. Die Ärztin ermöglichte uns nach einem eingehenden doch noch einen Klinik-Wechsel vorzunehmen.
Und siehe da: Oh Wunder.. unsere Mutter kann mehr und mehr laufen, macht großartige Fortschritte und ist nun doch nicht an den Rollstuhl gebunden.
Unser Fazit: Grauenvoll, denn hier werden Patienten für die dazugehörigen Altenheime generiert.
Unsere Empfehlung: geben Sie nie auf und kämpfen Sie für Ihre Angehörigen. Sprechen Sie mit der Krankenkasse und bleiben Sie beharrlich. Vertrauen Sie Ihrem Gefühl!!
1 Kommentar
Unter dem DECKNAMEN DER MEDIZIN, wird, in meinen Augen gemordet. Der mit Namen bekannte OA ist untragbar, der Chefarzt des Hauses hält sich sauber raus!!!
Das so etwas möglich ist, ist nicht zu glauben. Arme MENSCHLICHKEIT???!!!