Ich war von Dez. 2024 bis Ende Jan. 2025 für 5 Wochen stationär in der Hochgrat-Klinik - und es war wunderbar! Mit meinem Cocktail aus komplexer PTBS mit dissoziativer Symptomatik und diversen weiteren Diagnosen habe ich einige andere Kliniken ebenfalls als Patientin erlebt. Und immer wieder kommen die gleichen Themen auf den Tisch: Soziale Verwicklungen, Trigger die Hochstress und Zittern auslösen und dann erklären mir die Therapeut*innen und Pfleger*innen, was ich angeblich tun müsste, um meinen Stress und meine Emotionen zu regulieren. Imaginationen, DBT-Skills, Gespräche & Co wurden mir in anderen Kliniken z.T. aufgezwungen - geholfen hat es mir nie. Ich brauche in Hochstress-Situationen die Möglichkeit, allein zu sein, selbst zu entscheiden und zu handeln, am besten in der Natur, Bewegung, (Weg)Rennen und vor allem Abstand zu anderen traumatisierten Patient*innen, weil wir uns in solchen Hochstress-Zuständen ungewollt wechselseitig triggern.
In anderen Kliniken blieben sie bei ihren Methoden oder erklärten mir ich bräuchte stärkere Medikamente, was z.T. massive Symptomverstärkung bei mir bewirkte, weil ich mich dadurch eingesperrt und gequält fühlte. In der Hochgrat-Klinik wurde ich recht schnell aus all den indikationsspezifischen Trauma-Gruppen, die genau wie in anderen Kliniken auch nach State of the Art durchgeführt wurden, herausgenommen, statt dass Druck auf mich ausgeübt wurde, dass es auch für mich helfen müsste, nur weil es anderen Betroffenen hilft (was es tut!). Und dann wurde sehr individuell auf mich eingegangen mit Einzelvereinbarungen wie z.B. dass ich nur kurz in der Pflege Bescheid geben muss, dass ich rausrenne und wir dann hinterher, wenn ich mich wieder aus dem Hochstress beruhigt hatte, darüber sprechen, was die Situation, der Auslöser, die ausgelösten Themen, etc. waren und wie man das individuell traumatherapeutisch nutzen kann, um langfristige Verbesserungen zu erzielen. Dazu kamen die super Erfahrungen in der indikationsübergreifenden Therapeutischen Gemeinschaft unter uns Patient*innen untereinander: Sehr viele Mitpatient*innen hatten viel Mitgefühl und Verständnis für mich, was mir ganz neue Erfahrung von OK-Sein, Gemocht-Sein, Angenommen-Sein, Dazugehören, Gehaltensein ermöglicht hat. Das waren Leute, die andere Probleme als die spezifischen Trauma-Reaktionen hatten.
Also: Rundum zufrieden! Ich werde ich keine andere Klinik mehr gehen und hoffe auf einen weiteren Aufenthalt dort.
1 Kommentar
Bin auch wegen meiner naiven Ehrlichkeit bzgl. eines eigentlich harmlosen Ereignisses rausgeflogen und wurde dadurch stark destabilisiert. Andere waren schlauer und haben die Klappe gehalten ...