Vertane Zeit - andere Kliniken sind besser
- Pro:
- die Lage am See
- Kontra:
- wenig Empathie, viel Unterstellungen, Schubladendenken, teils Respektlosigkeit des Personals
- Krankheitsbild:
- Ängste und Essstörung
- Privatpatient:
- nein
- Erfahrungsbericht:
-
Landschaftlich ist die Station 22 der Psychosomatik in der Flemming Klinik Schwerin schön gelegen. Direkt am Wald und in der Nähe zum See hat man wenigstens seitens der Lage ein paar schöne Erinnerungen. Die Gespräche mit dem Arzt waren geprägt von langen Monologen, Vorwürfen und der Aussage, man würde dem Arzt ins Wort fallen, wenn man denn mit Aussagen des Arztes nicht einverstanden war. Es war mehr eine minutenlange Belehrung. In den Gruppentherapien fiel es auch anderen Patienten auf, dass der dort anwesende Arzt immer wieder Patienten nach kurzer Zeit unterbrach und ihnen unterstellte, andere Patienten angeblich nicht zu Wort kommen zu lassen. Vom Personal wurden zum Teil Geschichten erfunden, um die Patienten gegeneinander aufzubringen. Es gab zwei Schwestern, die durchaus Empathie zeigten und wirklich an den Erlebnissen der Patienten interessiert waren. Zum Teil wirkte das Personal überfordert und auf gesundheitliche Beschwerden wurde kaum Rücksicht genommen. Wichtig erschien den Personal stets die Teilnahme an den Therapien. Es gab Aussagen seitens der Sporttherapeuten, dass die Patienten z.b. zum Walking kommen können, wenn sie Lust dazu haben. Im Gegensatz dazu wurde Patienten, die nicht zu dieser Therapie erschienen, die Entlassung angedroht. Häufig erlebte ich Misstrauen seitens des Personals und man fühlte sich als würde man Geschichten erfinden und hatte das Gefühl, dass den Schilderungen von Patienten nicht geglaubt wurde. Dies führte bei zwei Patienten zu starker Verunsicherung und Therapieabbruch. Man hat den Eindruck, als ginge es hier nicht um das Bestreben dem Menschen zu helfen und fühlte sich als wenn man Statist in einem Wirtschaftsunternehmen ist.
Mehrfach hörte ich die Aussage, dass man bei anderen Patienten schon gewisse Verhaltensweisen erlebt hatte und fühlte sich bei ähnlichen Verhaltensweisen in deren Schubladen gesteckt. Professionalität ist hier nicht zu erwarten.
3 Kommentare
Das kenne ich leider auch aus meiner Zeit in dieser Klinik. Die Probleme interessieren nicht wirklich. Es ist alles nur ok was die Ärzte und Therapeuten sagen. Will man die Medis nicht oder sagt das einem eine Therapie nicht gut tut, dann hat man verloren. Leider werden auch oft Patienten in Gruppentherapien gegeneinander aufgebracht und dem Patienten ein schlechtes Gewissen eingeredet.