Hallo werte Nutzer dieser Seiten,
da platzt mir doch fast der Kragen, wenn ich solch einen blanken Unsinn lese. Manche Kommentare lesen sich, wie Horrorberichte über hochgepriesene ****Ferienhotels, die die Feriengäste dann enttäuschen. Doch geht man nicht zur Anschlussheilbehandlung, weil man krank ist und sich selbst wieder auf Vordermann bringen will?
Da glaubt doch wirklich einer daran, dass es eine Klinik, wie die Bliestalklinik notwendig hat, einzelne exPatienten zu bezahlen, um eine gute Bewertung zu erhalten. Unglaublich und lächerlich dazu! Aber der Reihe nach:
Nach einem Herzinfarkt mit anschließend OP befand ich mich vom 30.06. – 04.08.2009 in der Klinik in Blieskastel/Lautskirchen.
Mit meinem Zimmer hatte ich Pech; leider ein altes erwischt, ausgelegt mit Linoleum, das mit Sicherheit schon bessere Zeiten gesehen hatte. Allerdings hatte ich die Gelegenheit, mir ein frisch renoviertes Zimmer ansehen zu dürfen – leider nur ansehen. Alle Achtung, wohl denjenigen, die nach Abschluss der Bau- und Renovierungsarbeiten hier ihren Kuraufenthalt verbringen dürfen.
Aber für die wenigen Stunden, die ich mit offenen Augen in dem Zimmer verbrachte, genügte es. Ansonsten nutzte ich das hervorragende Bett um mich auszuschlafen. Über die Reinigungskräfte kann ich eigentlich nichts Negatives sagen, außer, dass ihnen wahrscheinlich keiner gesagt hat, dass es eine Balkontür gibt, und dass auch so ein Balkon im Laufe der Zeit ein wenig Schmutz ansammelt. Jedoch hielt sich auch dies in Grenzen.
Und nun hat es sich mit dem Negativen! Ab hier gibt es nur noch einen einzigen Punkt, den man verbessern müsste, aber dazu gleich.
Die erwähnten Renovierungs- und Umbauarbeiten wurden während meines gesamten Aufenthaltes während der Zeit von 12.00 – 15.00 Uhr unterbrochen. In dieser Zeit hörte man keinen Bohrer und keinen Hammer – das fand ich toll, dass man hier auf die Patienten Rücksicht genommen hat!
Der gesamte 5wöchige Aufenthalt war von Anfang bis zum Ende gut durchorganisiert. Wenn auch mal Terminüberschneidungen vorkamen, oder Termine sehr knapp aufeinander folgten – ein kurzes Vorsprechen an entsprechender Stelle und das Problem wurde ohne Murren aus der Welt geschafft. Auch als Patient, sollte man die Verwaltung höflich auf Fehler aufmerksam machen. Ist man höflich, aber bestimmt, dann ist plötzlich vieles möglich. Wenn ich mir allerdings vorstelle, wie sich so mancher auch den Mitpatienten gegenüber, wie ein Holzfäller benahm – so kann man mit Sicherheit in einer Verwaltung nichts erreichen!
Die Ärzte waren Spitze; Stationsärztin und Oberärzte nahmen sich richtig Zeit, wenn man ihnen eine Frage stellte. Die Krankenschwestern waren ebenfalls nett und zuvorkommend.
Lediglich die Prozedur beim Empfang der Medikamente sollte man mal überdenken. Ein Schild an der Tür des Schwesternzimmers alleine, auf dem man aufgefordert wird, sich einfach ins Wartezimmer zu begeben, man würde aufgerufen, liest sich ja fantastisch, aber wenn man morgens zwischen 10.00 und 12.00 h dort sitzt, dann sitzt man wirklich. Meist sogar auf glühenden Kohlen, denn die Termine der Anwendungen lassen sich von hier aus schlecht verschieben. Also ist man gezwungen mehrfach zwischendurch zu den Anwendungen zu huschen. Kommt man dann wieder zum Schwesternzimmer – das gleiche Schild – die gleiche unnötige Prozedur! DAS wäre ein Punkt, den man nicht nur überdenken, sondern umgehend ändern sollte!
Hat man es dann endlich geschafft, eine Schwester zu erwischen, die gerade mal Zeit hat und man erdreistet sich (man ist ja auch nur ein Mensch, und in diesem Moment ein genervter dazu!), auf diesen „Zustand“ aufmerksam zu machen, erntet man – Sie ahnen es bestimmt – einen wirklich „Bösen Blick“. Na ja, die Mädels sind halt im Stress!
Doch nun noch ein Wort zu den Therapeuten. Ich habe selten zuvor solch kompetente und fitte Sportlehrer getroffen, wie hier in Blieskastel. Alles, was sie mit uns anstellten, hatte Hand und Fuß. Jeder wurde genau bis zur Leistungsgrenze belastet, so wie es eigentlich sein soll. Dies allerdings nicht mit Drill, sondern immer locker, mit viel Witz und Humor – bei Allen! Hut ab – eine wirklich gute Truppe, die hervorragend zusammengearbeitet hat.
Doch nun zum Thema „Essen“. Was musste ich hier für Kommentare und Beurteilungen lesen.
Wir befanden uns in einer Kurklinik, in der tägl. mehrmals mehr als 400 Patienten, ihre Essen einnehmen müssen. Mal ehrlich, sind da nicht Speisesäle von Nöten. Wie soll eine solche Anzahl in kleinen Räumen zu bewältigen sein? In meinen Augen haben sowohl das Personal in der Küche, als auch das Personal in den Sälen ihre Aufgaben hervorragend gemeistert.
Und die Qualität, wie auch die Quantität des Essens war spitze. Mal eine Frage an die ewigen Nörgler:
Wenn Ihr zu Hause frühstückt, habt Ihr dann wirklich Orangensaft, Tee, Kaffe, Butter, Margarine, 5 – 10 verschiedene Sorten Wurst, Käse und 4 Sorten Marmelade auf dem Tisch und könnt zwischen zwei Sorten Brötchen und vier Sorten Brot wählen?
Habt Ihr wirklich beim Mittagstisch 3 verschiedene Menus, einschließlich fettreduzierter Kost und vegetarischer Kost zur Auswahl? Habt Ihr jeden Mittag die Auswahl zwischen vier verschiedenen Salatsorten und könnt zwischen vier verschiedenen Dressings wählen?
Gibt es bei Euch beim Abendbrot auch ein reichhaltiges Salatbuffet, wiederum 4 verschieden Sorten Brot, 5 – 10 verschieden Wurstsorten, manchmal sogar die Wahl, erneut etwas Warmes zu essen?
Also derjenige, der diese Fragen mit „Ja“ beantwortet, der darf mich gerne mal zu sich nach Hause einladen!
Trotzdem wünsche ich allen, vor allem denjenigen Mitpatienten, die ich kennen lernen durfte, für den weiteren Lebensweg alles, alles Gute. Vielleicht sieht man sich ja mal irgendwo wieder!
Meine Erlebnisse vor und nach der Kur habe ich auf einer Internet-Seite ins Netz gestellt. Schaut mal auf www.khk-info.de nach, oder gebt einfach in einer Suchmaschine khk-info ein.
Liebe Grüße
hundetrainer
1 Kommentar
Hallo Degener, bin gespannt was mich in 4 Wochen dort erwartet, aber ihre positive Bewertung macht mir richtig Lust auf die 3 Wochen.