Ich schreibe hier als bestellter Betreuer meines Vaters.
Er hatte nach einem häuslichen Unfall durch eine Gallenkolik ein schweres SHT und liegt seitdem im sog. apallischen Syndrom/Wachkoma. Im Offenbacher Stadtklinikum wurde er erstversorgt, der Schädel würde geöffnet, weil man die Ursache des Sturzes in eben dieser Blutung sah. Erst, als er "gelb" wurde, erkannte man das Gallenproblem. Der Schädel wurde mit Drucksensoren überwacht. Nach Abheilung der enormen Schädelnarbe wurde er am 05.09. nach Bad Salzhausen verlegt.
Er lag dort bis zum 02.11.2011 auf der neurologischen Intensivstation 2, bzw. 3A. Jetzt, wo es aufwärts gehen sollte, nahm mein Vater innerhalb von nichtmal 3 Wochen ca. 15 Kilo ab. Auf meine Nachfrage beim Beschwerdemanagement, wie das denn sein könne und ob mein Vater denn nicht gewogen wird, bekam ich die Info, daß auf der Schwesternstation ein Gewichtsverlaufsprotokoll einzusehen sei. Dort wusste man von nichts, die Schwester meinte, hier würden die Patienten nicht gewogen!!!
Erst nach weiteren 3 Wochen erhielt er das Minimum an kalorischer Nahrung, die ein Mensch in der Anfangsphase eines Wachkomas benötigt. Es war dazu eine Intervention beim Beschwerdemanagement der Klinik und ein längeres Gespräch mit dem Oberarzt nötig, da kein Arzt zu erreichen war.
Zur Körperpflege: Mundpflege vor meiner Intervention schlecht. Der gesamte Mundinnenraum war von schneeweissem Belag bedeckt, obwohl angeblich 4x am Tag der Mundinnenraum komplett gereinigt wird.
Erst auf massiven Druck meinerseits wurde das ordentlich erledigt. Ich hatte den Eindruck, daß mein Druck dazu geführt hat, daß mein Vater noch schlechter behandelt wird. Seine Haare waren oft verklebt und stanken, die Rasur wurde so blutig und lieblos ausgeführt, daß sich das Gesicht entzündete.
Dann wurde mein Vater in ein anderes Zimmer verlegt, weil sein Zimmergenosse mit einem MRSA-Keim infiziert wurde.
Während der gesamten Zeit in der Klinkik war ich täglich zwischen einer halben und 3 Stunden bei meinem Vater.
Das Absaugen der Trachealkanüle war JEDES MAL so hart, daß sich der gesamte Köper meines Vaters vor Schmerzen verkrampfte und er noch nach Minuten ein schmerzverzerrtes Gesicht hatte. Als ich an einer Ergotherapie-Sitzung teilnahm, saugte der Therapeut ab und Vater verzog keine Miene. Es geht also, wenn man dafür qualifiziert ist! Da der Therapeut die Ergo sonst im Sitzen durchführt, wies er mich darauf hin, daß mein Vater einen Dekubitus hat.
Mit viel alles aus dem Gesicht.
Bis heute hat mich die Klinik darüber nicht offiziell informiert.
Mein Vater lag auf einem Luftbett, dessen Einstellung über den gesamten Zeitraum auf 3A 75 Kilo betrug, anfangs auf 2A 70 Kilo. Bei dem Gewicht von jetzt nur noch rd.60 Kilo eindeutig falsch.
Bis zu seiner Verlegung nach Selters in den Benediktuspark wuchs sich dieser Dekubitus am Steiß zum Stadium II-III aus ist handtellergroß und ca. 8mm tief. Auf einer Intensivstation, wohlgemerkt und innerhalb von 8 Wochen.
Was ist das für eine Klinik?
Für jedes kleine Stadtkrankenhaus ist ein Dekubitus ein Zeugnis für armseligste Pflege und eine pure Blamage.
Bis heute hat man mir den Kopiensatz der medizinischen Unterlagen verwehrt, mich nicht über den Dekubitus informiert, ich habe niemals ein EEG zu sehen bekommen und in den 8 Wochen 1x mit dem Stationsarzt und 1x mit dem Oberarzt sprechen können! Eine CD der CT-Daten hat man mir eher widerwillig für 5 Euro verkauft. Da war eh nur ein einziges CT aus 15 Einzelbildern aus Bad Salzhausen drauf.
CT, Technik der ausgehenden 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts! Von MRT hat man hier in der Neurologie noch nie etwas gehört.
Die Summe der Fehlbehandlungen und die Art und Weise, wie mit Patienten und deren Betreuern informativ umgegangen wird, hat mich jetzt zum Klageweg veranlasst.
MDK, Zivil- und strafrechtlich. Ich setze jetzt meine gesamte Kraft dafür ein, entschädigt zu werden, und das die grob fahrlässig Schuldigen bestraft werden. Andere sollen nicht das gleiche Schicksal erleiden!"
1 Kommentar
Sehr geehrte Angehörige,
sehr geehrter Angehöriger,
vielen Dank für Ihre Hinweise bezüglich des Aufenthaltes Ihres Vaters in unserer Klinik. Wir bedauern sehr, dass Sie einen negativen Eindruck aus unserem Hause mitgenommen haben. In solchen Fällen ist es immer wichtig den direkten Kontakt zu den Mitarbeitern zu suchen.
Wir werden Ihrer Beschwerde nachgehen und den Sachverhalt mit den Zuständigen klären.
Auch wenn Sie die Möglichkeit der anonymen Meinungsäußerung gewählt haben, stehen wir Ihnen selbstverständlich jederzeit für eine weitere Klärung offener Fragen persönlich zur Verfügung. Wir möchten Sie in diesem Fall bitten, unser Beschwerdemanagement (u.krings@asklepios.com) zu kontaktieren.
Vielen Dank!
Asklepios Klinik Bad Salzhausen