Familienmitglied musste alleine sterben!
- Pro:
- Zum Teil Freundliche AnsprechpartnerInnen
- Kontra:
- Krankheitsbild:
- Erfahrungsbericht:
-
Das leider oft eine Überlastung und Unterbesetzung in Krankenhäusern vorhanden ist, sollte jeder mitbekommen haben. Dieser Zustand ist schrecklich. Jedoch sind wir zutiefst verletzt, enttäuscht und verärgert über die fehlende Kommunikation!
Meine Oma lag auf der kardiologischen Station (Station 71) im Urban KH. Noch am gleichen Tag war meine Mutter zu Besuch (so wie an jedem Tag jemand aus der Familie kam). Sie prüfte erneut das Vorliegen aller Kontaktdaten der Familie in der Patientenakte (u.a. Telefonliste, Patientenverfügung).
Dann erfolgte der Abschied - leider, wie sich herausstellte, für immer…
Am gleichen Abend gegen 18/19h kam meine Oma auf die Intensivstation. Bis zum nächsten Morgen gegen halb 8h erfolgte darüber keinerlei Informationen an die Familie! Die ersten Anrufversuche fanden gegen halb 8h morgens statt. Ca. Eine halbe Std. später ist meine Oma verstorben. 10 Min. früher und sie hätte nicht alleine sterben müssen.
Und was uns darüber so verärgert ist:
- man hat es in fast 12h nicht geschafft die Familie zu kontaktieren!
- Auf Nachfragen in beiden Stationen (Kardiologie und Intensiv) hieß es „da hätte sie doch die andere Station kontaktieren müssen“
- Man teilte uns mit, dass man sich erst eine falsche Nummer von uns notiert hätte und uns daher nicht erreichen konnte (dabei standen an diversen Stellen in der Patientenakte die Kontaktdaten! Dies haben wir einen Tag zuvor mit dem Personal auf der Station geprüft)
- Auf Nachfragen hin, wo die Patientenakte sei, konnte man uns diese nicht gleich aushändigen
- Im Nachhinein haben wir von der Kurzzeitpflege, bei der meine Oma zuvor war, erfahren, dass man dort angerufen hat, um unsere Kontaktdaten einzuholen (wo war die Patientenakte?!)
- Auf dem Weg von der Station zur intensiv wurden meiner Oma die letzten 25€ Bargeld aus dem Portmonee gestohlen (ein Tag zuvor war alles noch da) - im Portmonee befand sich zudem eine weitere Telefonliste für Notfälle!
Ich appelliere hier nicht an eine einzelne Person. Jeder macht seinen Job, sicher so gut wie es geht.
Aber ich bitte darum, dass die Kommunikation und die Verantwortlichkeiten überdacht werden! Liebe Ärzt*Innen, Pfleger*Innen, Assistent*Innen: Wenn Ihr Familienmitglied auf der intensiv Station gelegen hätte - wann hätten Sie eine Nachricht gewünscht und als angebracht empfunden? Bitte handeln Sie so, wie auch Sie es sich wünschen würden!
In der Hoffnung, dass sich einiges ändert
1 Kommentar
Kann ich leider nur bestätigen. Ein Unmenschliches und Profitorientiertes Krankenhaus. Es wird immer schlimmer in Deutschland. Die Ärzte sollten wieder den Hypokratischen Eid ablegen müssen. An ihr Gewissen braucht man nicht zu apelieren.