Schlamperei und schlechte Kindsversorgung
- Pro:
- Auf der Wochenstation wird gut geholfen, hier sind echt alle nett gewesen
- Kontra:
- Keine medizinische Verlässlichkeit, ruppiger Umgang mit den Frauen
- Krankheitsbild:
- Entbindung
- Erfahrungsbericht:
-
Das Schlimmste gleich oben: Mein Baby wurde wegen Schlamperei bei der Aufnahme und im Kreißsaal nicht richtig angeschaut. Obwohl im Mutterpass an zwei Stellen deutliche Einträge für einen kontrollbedürftigen Befund waren, dem die Klinik nach der Entbindung hätte nachgesehen sollen. Diese Eintragung war auch bei der Geburtsanmeldung schon da und wurden von der Ärztin nicht berücksichtigt. Wir hatten am Ende schlicht Glück, das nichts passiert ist und die Kontrolle nachgeholt werden konnte. Laut Auskunft einer Münchner Kinderärztin ist das leider auch kein Einzelfall, sondern ein LMU Problem.
Mit mir als Mutter wurde zudem absolut rücksichtlos umgegangen, was die Behandlung durch die Ärzte angeht. Bei der Anmeldung kriegt man Märchen erzählt, bei der Geburt Befehle. Weigerung zwecklos, es wird einfach soviel Druck aufgebaut, bis man nachgibt. Übergriffigkeit während der Wehen (unangekündigtes Muttermundtasten) und Kristeller als Standard inklusive. Bei mir ist einiges schief gegangen und nach Anforderung des Protokolls stelle ich fest, dass die verabreichten Medikamente teilweise nicht mal notiert wurden. Das sollte in der Akte nachträglich ergänzt werden, jedoch habe ich diese Ergänzung bis heute nicht gesehen.
Was gut ist: Die Hebammenschülerinnen und Schwestern auf der Station sind sehr engagiert. Hier wurden wir gut unterstützt und uns wurde viel gezeigt, Stillen, Wickeln, Anziehen etc.(ist unser erstes Kind).
Würden wir wieder herkommen? Nein! Familien sollten sich von dieser Entbindungsklinik besser fernhalten. Gute Hebammen- und Schwesternunterstützung hin oder her, man geht in erster Linie wegen der medizinischen Begleitung hier her und die ist unterirdisch.
Die Klinik hat sich im Nachgang schriftlich dafür entschuldigt, dass niemand in den Mutterpass reingeschaut hat. Die Vorhaltung, ich hätte den Ärzten ja aber gar nicht gesagt, dass sie was machen sollen, hätte aber nicht sein müssen. Schließlich müssen die doch am besten wissen, was zu tun ist?
3 Kommentare
Hallo, ein kurzes Statement meinerseits: aus welchem "Lehrbuch" haben Sie die Information, dass die Nachgeburtsperiode 2 Stunden dauern darf?
Die Nachgeburtsperiode dauert bis zu 30 min. KANN, MUSS NICHT, bis zu 1 Stunde dauern, WENN (!!!) die äußere Blutung vertretbar ist.
Allerdings werden nach 30 min einige Maßnahmen ergriffen, um die Lösung der Placenta zu fördern: z.B. die Harnblase der Patientin entleeren, Akupunktur (wobei nicht alle Hebammen die Ausbildung dafür haben), ein zusätzlicher Oxytocin-Bolus alternativ auch das erste Anlegen usw und so fort....
Natürlich ist es nicht schön, wie das Ganze bei Ihnen gelaufen ist. Das tut mir auch wirklich Leid, dass Sie so unzufrieden sind.