Ich war auf der 7, der psychosomatischen Station. Nachdem sich durch die Verkettung unglücklicher Umstände bei mir Panikattacken gebildet hatten, konnte ich sehr kurzfristig, nach 2 Tagen Wartezeit, auf der Station aufgenommen werden. Bei Einweisung war ich so erschöpft, dass ich angstlinderne Tabeltten genommen habe, sog. Diazepane, mancherorts Tavor genannt. Dadurch konnte ich endlich mal wieder einschlafen und auch durchschlafen ohne nächtliche Panikattacken. Damit ich überhaupt therapiefähig werde, wie mir gesagt wurde. In den gesamten 6 Wochen habe ich dann ein auf mich abgestimmtes Programm durchlaufen, was zum einen aus sehr, sehr viel Sportund Entspannungsübungen bestand und zum anderen aus Einzelgesprächen mit Psychologen und Psychiatern und Gruppengesprächen mit einem Teil der Patienten und Ärzten. Dazu gab es noch eine "Angstgruppe", in der Entstehung, Ursachen, Behandlung von Angstörungen und Panittacken sehr ausführlich behandelt wurde, wie in einem Seminar. Für mich war diese Programm genau das Richtige. Hier habe ich zum ersten Mal erfahren, wie man die Panikattacken wieder los wird, was zwar sehr hart ist, auszuhalten aber eigentlich auch sehr einfach. Man muss es halt nur wissen und das wurde mir hier vermittelt. Mit der Einstellung, selber aktiv zu werden, also nicht nur passiv alles über sich ergehen zu lassen, habe ich ich mich Stück für Stück aus den Panikattacken herausgearbeitet. Ich habe mit auch einfach mal die Psychologen geschnappt, die mir nicht zugewiesen waren und habe immer ein offenes Ohr gefunden.
Die Schwestern waren auch OK, klar dass einem nicht jede sympathisch ist, das ist ja normal.
Übrigens wurden nach 10 Tagen die Tabletten abgesetzt und das war nochmal sehr hart, da man von den Pillen sehr schnell abhängig wird und ich kann sagen, dass ich wirklich heftige Entzugserscheinungen hatte, von starken Schmerzen bishin zu Migräneanfällen. Auf meine Nachfrage hin, ob nicht andere Pillen für mich besser gewesen wären, wurde mir gesagt, dass es für meinen Fall nicht besseres gäbe. Toll finde ich auch die Nachbetreuung in Form von Gesprächen und Neurofeedback. Man brauch auch zuhause eine Weile, um wieder voll auf die Beine zu kommen. Alles in allem sehe ich sehr positiv auf die Zeit zurück. Letztendlich war der Aufenthalt meine Rettung.
Ich habe gehört, dass sich die Behandlungsmethoden aufgrund einer neuen Chefärztin im Jahr 2017 geändert haben, kann darüber aber nicht näheres sagen.
1 Kommentar
Liebe*r Ducalien,
vielen Dank für die positive Bewertung. Diese geben wir gerne an die entsprechende Abteilung weiter.
Wir wünschen Ihnen weiterhin alles Gute!
Ihr Team vom St.-Vinzenz-Hospital Haselünne