Man hat in dieser Klinik die Möglichkeit 6 Wochen(!!!) qualifizierte Entgiftung, das gibt es meines Wissens in keiner anderen Klinik. Es ist quasi ein Mittelding zwischen Entgiftung und Langzeittherapie. Die Aufnahme erfolgt relativ unbürokratisch und vor allem zeitnah (bei mir innerhalb von 6 Tagen) durch eine Vorstellung in der Praxis Dr. Kamprad in Rheine, wo der Aufnahmetermin bekannt gegeben wird. Hat mich gewundert, dass es keiner längeren Wartezeit bedurfte.
Ich wurde bei der Aufnahme sehr freundlich empfangen. Die Zimmer bzw. das Gebäude sind älteren Datums, sicher gibt es da modernere und komfortablere Räumlichkeiten, aber man ist ja auch nicht als Hotelrezensent unterwegs. Ich musste mich erst an die räumlichen Gegebenheiten gewöhnen, am Anfang kam mir alles etwas klein und beengt vor.
Das Therapieangebot ist ausgewogen und zufriedenstellend. Im Vordergrund steht die Gruppentherapie, daneben gibt es Ergotherapie, Sporttherapie, Arbeitstherapie, Suchtfilme und Vorträge von Therapeuten sowie Vorstellungen von Selbsthilfegruppen. Am Tag gibt es zwei Terapieeinheiten, eine vormittags, die andere nachmittags, nicht zuviel und nicht zuwenig.
In der dritten Woche gibt es am Mittwoch ein Angehörigenseminar, das man unbedingt für sich nutzen sollte, indem man Angehörige dazu einlädt und mit ihnen das Thema Sucht bearbeitet.
Es gibt eine Cafeteria, einen Billardtisch, einen Kicker, eine Tischtennisplatte eine Nintendo Wii, 2 Aufenthaltsräume mit großen Fernsehern, 2 Badewannen, eine Bibliothek, kostenloses W-Lan, einen Bouleplatz, ein Volleyballfeld und eine Slackline. Waschmaschinen, Trockner und Wäscheständer sind vorhanden, man muss Waschmarken kaufen und sich Waschmittel besorgen.
Man muss für das erste Wochenende (Aufnahme ist immer Samstag) seine Mobilfunkgeräte und elektronischen Unterhaltungsmedien abgeben, damit man sich nicht ablenkt, sondern mit der Einrichtung auseinandersetzt und sich eingewöhntIn der ersten Woche darf man das Klinikgelände nicht für Einkäufe in der Stadt verlassen, ab der zweiten Woche darf man in Dreiergruppen zu bestimmten Ausgangszeiten in die Stadt gehen und Einkäufe tätigen, allerdings gibt es Beschränkungen bei den Lebensmitteln, die man in die Klinik hineinbringen darf. Ab der fünften Woche darf man alleine das Klinikgelände zu den Ausgangszeiten verlassen.