In der Klinik kam ich zu mir selbst zurück. Müde, ausgebrannt im geschützten Umfeld wurde ich gefragt, wie es mir geht. Ich war und bin nicht der Einzige mit diesem Kontrollverlust, endlich wurde ich verstanden. Es wurde zugehört und geantwortet, das tat weh. Es hilft mir jedoch zu erkennen, wo ich aufgehört hatte, Lösungen zu finden. Der Griff zum Suchtmittel erfolgte unter unterschiedlichen mentalen Ausgangsbedingungen, leider schon ganz frühzeitig. Ganz intensive Arbeit erfolgte mit mir - schriftlich, mein Denken zu Papier zu bringen, meine Kommunikation im Gruppengespräch oder auf den Gängen mit anderen Patienten, war zu überprüfen. Ich konnte anderes ausprobieren. Auf der Suche verstanden zu werden, halfen mir die Gruppengespräche. Eine bedeutende Hilfe war die Einstellung der Therapeuten. Menschlich nah, professionell, vollumfänglich wahrgenommen zu werden, die Tonart, der Blick, die Geste, das war die hervorragende Leistung der Therapeuten und noch besser, wenn es eine Frau ist, die versteht was ich sagen will. Eine besondere Hilfe war das "Partnergespräch", in dem meine Ehefrau einbezogen werden konnte. Wir hatten unsere Kommunikation im Laufe der Jahre verändert. Mit Hilfe der Therapeutin, die sich sekundengenau auf meine Frau einstellen konnte, hatten wir jetzt verstanden, „Was“ wir „Wie“ sagten - beide. Die erlernten Entspannungsübungen, der dafür zu erzwingende Zeitplan macht mich jetzt bedeutend handlungs- und leistungsfähiger im Job. Hierher zurückzukehren, das Leben wieder genießen zu können, das verdanke ich der Co-Therapeutin, der Teamleiterin und meinem Gruppentherapeuten, auf die ich mich einlassen konnte, weil ich es wollte und weil ich es musste, weiterleben, der Kinder wegen. Mein Fazit, ich hatte geglaubt, ich schaffe es alleine, doch die Hilfestellungen, die in der Klinik angeboten wurden, waren ungleich wertvoller, als ich es erahnen konnte, mich auf „meinem“ Weg zu unterstützen. Ich kann wieder am Leben teilnehmen, ohne Suchtmittel.
1 Kommentar
Hallo Herr Socke,
Ihre Rückmeldung freut uns sehr. Es ist schön auf diesem Weg ein absolut positives Beispiel kennenlernen zu dürfen. Wir wünschen Ihnen weiterhin alles Gute. Bis zum nächsten Ehemaligen-Treffen :-)
Ihr Team des Helios Park-Klinikums Leipzig