Mein Frauenarzt hatte mir zwecks Entscheidungsfindung pro oder contra der Entfernung eines Myoms empfohlen, mich in einem Krankenhaus beraten zu lassen, in dem man diese OP durchführt. Hier könnte ich erfahren, wie das genau ablaufen würde, ob die Gebärmutter entfernt werden müsse, in Gänze oder in Teilen, ob mit Bauchschnitt oder laparoskopisch oder wie auch immer. Er hatte über einen bestimmten Arzt des Vincenz Krankenhaus Gutes gehört und mir diesen empfohlen.
Ich war unschlüssig ob die OP sinnvoll ist, weil mir eine frühere Frauenärztin immer wieder geraten hatte, keine OP durchführen zu lassen. Das Myom hatte ich schließlich schon viele Jahre. Erst duch eine Gallen-OP Anfang diesen Jahres begannen Probleme, die diese Frauenärztin auf die Gallen-OP geschoben hat und ich solle einfach mal abwarten. Ich erhoffte mir durch die Meinung eines Operateurs zusätzliche Sicherheit für eine Entscheidung.
Ich habe einen Beratungstermin im Vinzenz vereinbart - leider nicht bei dem Arzt, den mir mein Frauenarzt benannt hatte, denn dieser hat ein anderes Spezialgebiet. Ich wurde im Sekretariat der Frauenabteilung so wohl telefonisch als auch am Tag des Termins freundlich aufgenommen. Was danach folgte war allerdings alles andere als ein Beratungsgespräch noch freundlich noch informativ.
Ein gelangweilter Mann kam in den Raum geschlurft. Auf der Homepage des Krankenhaus habe ich ihn anhand der Fotos im Nachhinein erkannt, es ist ein Oberarzt. Er stellte sich mir nämlich nicht vor, begrüßte mich nicht, warf oberflächlich einen Blick auf meine mitgebrachten Unterlagen ohne sie zu studieren, hörte sich von mir an, dass ich ein großes Myom habe und mich schlau machen wolle, welche Risiken bzw. Vorteile für oder gegen eine Entfernung stünden. Er antwortete nur knapp: 'Ja, entfernen - und zwar alles raus, die ganze Gebärmutter'. Eine Diskussion darüber wurde damit im Keim erstickt. Ich war irritiert, denn ich hatte erwartet, dass das erst nach einer Untersuchung klar sein könnte. Er stellte mir knapp ein paar Fragen wie 'Haben Sie erhöhten Blasendrang?' Meine Antwort: 'Ja, habe ich aber schon immer, weil ich sowieso eine Gebärmuttersenkung habe' wurde schon nach dem 'Ja' unterbrochen mit einer Gegenfrage 'Stört Sie das?' Als ich antworten wollte, dass ich das aber doch schon länger habe und es mich nicht sonderlich stört, ich aber wissen will, welche Probleme mir das vielleicht in der Zukunft bringen könnte, wurde ich barsch unterbrochen mit 'Sie antworten nicht auf meine Frage - Ja oder Nein?' Ich kam mir vor wie bei einem Verhör. Weitere Fragen und Antworten meinerseits wurden von ihm immer wieder jäh unterbrochen. Er sah mich kaum an. Es kam kein Gespräch zustande. Ich fühlte mich absolut unwohl und habe ihm dann gesagt, dass ich das Gespräch jetzt abbrechen will, denn er gibt mir keine neue Information geschweige denn Beratung und ich fühle mich nicht aufgenommen.
Danach verließ ich das Krankenhaus mit der sicheren Entscheidung hier ganz bestimmt nicht die OP durchführen zu lassen, sollte ich mich denn dazu entscheiden können.
Ich bin nicht zimperlich, eine sachliche Information hätte mir genügt. Der Arzt muss nicht unbedingt freundlich sein, sollte mir aber eine Chance zu Fragen geben und vor allem kompetente Information über Vor- und Nachteile eines solchen Eingriffes.
Was macht dieser Arzt mit dem Einfühlungsvermögen eines Presslufthammers erst mit Frauen, die Angst haben, den Mund aufzumachen und zu sagen, das ihnen etwas nicht gefällt?
1 Kommentar
Sehr geehrte Userin,
wir haben Ihren Eintrag in Klinikbewertungen gelesen und bedauern, dass Sie Ihren zweiten Aufenthalt in unserm Hause in weniger guter Erinnerung behalten haben.
Ihre Hinweise erachten wir als wichtig und wir werden intern prüfen, welche Verbesserungsmöglichkeiten wir ergreifen können.
Wir wünschen Ihnen alles Gute und verbleiben
mit freundlichen Grüßen
Ihr kkm