Wegen der hübschen Lage, der sehr netten Schwester bei der Infoveranstaltung und der wenig Krankenhaus-artigen Atmosphäre entschieden wir uns für Waldfriede.
Ich finde der Umgang mit den Frauen, die gerade entbunden haben, ist dort teilweise sehr grob. So wurde mir, weil ich Probleme hatte, mit vier wartenden Ärzten vor der Toilettentür, Wasser zulassen (nach der Geburt kann das sehr Schmerzhaft sein), gleich ein Katheter angedroht. Dann wurde anhand meiner Vagina und Blase ebenfalls zu viert eine Geräteeinführung für die angehenden Gynäkologinnen gegeben. Es gibt dort sicher nette Ärzte, aber vor solchen Aktionen fände ich Rückfragen, ob das ok ist, nett. Ebenfalls überrumpelt wurde ich, als plötzlich eine Schwester u eine Lernschwester vor mir standen, und mit schon ausgestreckten Händen fragten, ob es ok wäre, anhand meiner Brüste zu zeigen und zu fühlen, wie sich eine Brust kurz nach dem Milcheinschuss anfühlt, wenn das Kind nicht richtig abtrinkt. Die erhofften Tipps u Hilfe bekam ich erst schmerzvolle Stunden später, von einer diesmal sehr netten Schwester. Auch in anderen Kommentaren wie "das Kind mit dem Herzfehler"- mein Kind hat keinen, es gab nur einen Grund zur Übêrwachung, der sich als Irrtum herausstellte, zeigt sich nicht viel Sensibilität. Ebenfalls wurde bei mir ebenso ungefragt vor der Untersuchung eine manuelle Stimulation des Muttermundes vor der Geburt vorgenommen - der Sinn solcher Stimulationen ist umstritten, und ging bei mir wohl auch nach hinten los.
Da wir Waldfriede gewählt hatten, weil wir solchen und ähnliche Kliniktypischen Behandlungen ausweichen wollten, bin ich sehr unzufrieden. Wir wussten nicht, dass es ein Lehrkrankenhaus ist, und man auch hier sein Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper aufzugeben hat (es wäre ein Traum, wenn vor dem Besuch eines Zimmers kurz angeklopft würde bzw. beim Erblicken eines gerade nackten Patienten dem Zeit zum Anziehen gegebên würde).
Medizinisch gesehen, glaube ich nach Gesprächen mit anderen Patienten dass auch hier unnötig viele Kaisersschnitte, Einleitungen und andere leider übliche Eingriffe vorgenommen werden. Schade - wohl doch keine Alternative zu grossen Fliessband Krankenhäusern, auch wenn wie gesagt, einige Schwestern sehr nett und kompetent sind, ich werde noch einige Zeit brauchen, dass dort Erlebte zu verarbeiten.
1 Kommentar
Sehr geehrte Mami_,
zuallererst hoffen wir, dass es Ihnen und Ihrem Kind und gut geht und sie beide bei bester Gesundheit sind.
Wir möchten kurz auf Ihren negativen Erfahrungsbericht eingehen, den Sie jetzt, ein Jahr nach Ihrer Entbindung, verfasst und veröffentlicht haben.
Bereits im vergangenen Jahr haben wir zu Ihrer gleichlautenden Beschwerde und in Bezug auf Ihre Anschuldigungen die betreuende Anästhesistin betreffend unmittelbar Stellung genommen.
Des Weiteren beklagen Sie, dass es unserem Personal an Erfahrung mangelt und bei uns viele Auszubildende arbeiten. Da wir über eine staatlich anerkannte Pflegeschule verfügen, sind natürlich auch Auszubildende in die Betreuung und Versorgung unserer Patientinnen und Patienten eingebunden. Dies geschieht jederzeit unter Anleitung und Aufsicht erfahrener Pflegefachkräfte. Wir sind froh darüber, gerade in Zeiten von akutem Pflegepersonalmangel, zukünftige Pflegefachkräfte ausbilden zu können.
In Ihrem Bericht unterstellen Sie unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zudem physische Gewalt. Dies können und wollen wir so nicht stehen lassen und weisen diese Anschuldigungen entschieden zurück.
Wenn Sie weiteren Gesprächsbedarf haben, stehen wir Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung.
Wir wünschen Ihnen alles Gute
Krankenhaus Waldfriede