Ich habe gerade 6 Wochen in der TK hinter mir (2014/2015). Dort bin ich auf ein super engagiertes Team getroffen, die mir mit Freundlichkeit, Offenheit und Hilfsbereitschaft begegnet sind.
Als ich dort ankam, war ich ein totaler Eisblock - ohne Gefühle, Empfindungen, total in mich zurückgezogen, erstarrt und verkrustet.
Schwerpunkt in der TK ist die Gruppenarbeit, Einzelgespräche gibt es zusätzlich eins pro Woche. Von den Einzeln hatte ich mir anfangs am Meisten versprochen, es kam dann aber ganz anders ?
Beim Ankommen in der Gruppe hat es gleich gescheppert und ich habe mit Rückzug reagiert. Etwas später habe ich erkannt, dass ein offensives Thematisieren von Konflikten mich viel weiter bringt, als immer gleich eine Lösung oder einen Ausweg zu suchen. Und wenn’s die weggeworfene private Zitrone ist, völlig egal, um den Auslöser geht es gar nicht. Deshalb ist es auch vollkommen egal, womit man anfängt. Einige sortieren ja heute noch und verschenken wertvolle Zeit.
Ärger, Wut, Trauer, Enttäuschung, was auch immer - annehmen, durchleben (ganz besonders dann wenn’s weh tut) und in der Gruppe thematisieren lautete fortan meine Devise – nicht mehr zurückziehen, schweigend ertragen und dann schimpfen wie böse die anderen sind.
Als ich das geändert habe, habe ich erst richtig gesehen, wie sehr dieses hochengagierte und professionelle Team sich permanent darum bemüht hat, mir neue Wege aufzuzeigen, mal etwas anders zu machen, etwas Neues auszuprobieren oder mich mit dem ‚Monster in mir‘ (das ist mein Begriff, keiner aus der TK) auseinanderzusetzen. Ich bin dieses Risiko eingegangen und dabei kamen jede Menge negative Gefühle gegen mich selbst und auch gegen andere hoch, das war teilweise ganz schön hart. Das dann mal auszusprechen, das zum Thema machen zu können, wo wenn nicht dort im geschützten Rahmen der TK ? Es darf geweint werden. Auch von Männern.
Und wer in diesem Forum die Bewegungstherapie als ‚Ballspielen‘ lächerlich macht, hat gar nicht verstanden, was dahintersteckt.
Danke an das ganze Team für all die unangenehmen Gefühle (die etwas Neues entstehen ließen), für die Tage, an denen ich mich richtig schlecht gefühlt habe (um dann aufgefangen zu werden), für die Fürsorge, das Kümmern und all die Gedanken, die ihr euch um mich gemacht habt.
Es ist etwas Großartiges passiert. Ich wünsche mir sehr, dass ich das halten kann.
1 Kommentar
Liebe/Lieber Jaddel,
danke für das positive Feedback und das Vertrauen in unsere Abteilung. Wir geben Ihr Lob gerne an die Kolleg:innen weiter. Es freut uns zu hören, dass es Ihnen besser geht und Sie gestärkt nach Hause zurückgekehrt sind. Passen Sie auch weiterhin gut auf sich auf.