Nachdem meine Mutter schon einige Male in der Geriatrie in Groß-Umstadt war und wir mit der dortigen Behandlung zufrieden waren, kam sie mit einem doppelten Beckenbruch zunächst in die Chirurgie, dann nach kurzem in die Geriatrie. Dort wusste die rechte Hand nicht, was die linke festgestellt hatte. Dies betrifft sowohl das Pflegepersonal als auch die Ärzte. Zum Glück war ich jeden Tag im Krankenhaus und konnte so einiges klar stellen bzw. Auskunft geben.
Anweisungen des Oberarztes wurden nicht umgesetzt. Seine Bestätigung, dass das Becken aufgrund unsachgemäßer Hebung bzw. Umbettung sowohl im Krankenbett, beim Toilettengang, beim Röntgen,...ein weiteres Mal doppelt gebrochen wurde, gibt sehr zu denken. Er bestätigte mir auch, dass ich meine Mutter nicht selbst pflegen könnte, sondern dass sie zunächst zur Kurzzeitpflege in ein Pflegeheim müsse. Dem widersprach eine Ärztin, die ich wegen ihrer mangelnden Deutschkenntnisse und schlechter Aussprache kaum verstehen konnte. Sie machte mir Vorwürfe und vermittelte mir ein schlechtes Gewissen.
Den Rat des Oberarztes befolgend kam meine Mutter also nach guter Beratung der dortigen Sozialstelle zur Kurzzeitpflege in ein Pflegeheim. Als sie dort aus dem Krankenwagen geschoben wurde, traute ich meinen Augen nicht: Meine Mutter lag nur mit dem Unterhemd bekleidet auf der Liege. Dieses menschenunwürdige Bild sehe ich nach zwei Jahren noch immer vor mir. - Zwei Tage später starb meine Mutter.

Ich war insgesamt 7 Wochen in den Abteilungen
"Kardiologie", "Intensivmedizin","Psychiatrie" und "Geriatrie" - davon 1O Tage im absoluten, natürlichen Koma - und habe den Ärzten und Pflege-
kräften mein wiedergewonnenes Leben zu verdanken. Gibt es eine schönere, aussagekräftigere Feststellung?

Ich mache derzeit aufgrund meiner Ausbildung zur Ergotherapeutin mein Ergotherapie-Praktikum auf der Station 1 West und es gefällt mir dort sehr gut.
Die Physio- und Ergotherapeuten sind wirklich super nett und liebevoll, kompetent und hilfsbereit.
Sie gehen sehr gut mit den Patienten um.
Die Patienten verabschieden sich oft sehr zufrieden von uns und danken explizit für die Freundlichkeit.

Falls jemand vorhaben sollte, dort ein Praktikum zu absolvieren, kann ich das nur empfehlen.
Ich fühle mich dort sehr wohl, meine Fragen werden jederzeit ausführlich beantwortet, oft erklären mir die Ergotherapeuten auch von sich aus für mich wichtige Dinge.

Soweit ich das beurteilen kann, sind die Schwestern ebenfalls sehr lieb und fürsorglich, auch die Sozialarbeiterin der Station finde ich sehr kompetent und freundlich.

In der Nähe meines Wohnortes gibt es auch eine Geriatrie; falls ein Familienmitglied allerdings in eine Geriatrie kommen sollte, werde ich mich dafür einsetzen, dass es nach Groß-Umstadt kommt.