Tagesklinik? Eher Kindergarten für Erwachsene
Diese Bewertung geht nicht in die Gesamtbewertung ein
- Pro:
- Kontra:
- Krankheitsbild:
- Depression, Essstörung
- Privatpatient:
- nein
- Erfahrungsbericht:
-
Ich wurde nur knapp drei Wochen teilstationär in der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik „behandelt“, wobei ich die beiden letzteren Fachbereiche vergeblich gesucht habe. Der Umgang mit mir als Patient wurde nach mehrmaliger Kritik nicht besser, sodass ich um eine frühzeitige Entlassung bat. Die Atmosphäre lässt sich wohl gut mit folgenden Worten beschreiben: Massenabfertigung, unpersönlich, empathielos, nicht auf Augenhöhe, erzieherisch und und und.
Damit meine ich nicht nur Therapeutin, Arzt und vor allem Oberarzt sondern auch die Ergotherapeuten. Diese haben mir alles unnötig kleinschrittig erklärt, mich klein gehalten und mit „oh, das ist aber schön“ belohnen wollen. Von den Pflegekräften kann ich das allerdings nicht behaupten. Sie lassen sich nämlich kaum blicken und treten somit auch nicht in Kontakt mit Patienten.
Zu meiner Unzufriedenheit hat zusätzlich auch der eher karge Therapieplan beigetragen.
Einmal die Woche hatte ich ein 30minütiges Einzelgespräch, welches natürlich sehr verhaltenstherapeutisch orientiert war - Funktionalität steht hier an oberster Stelle. Zweimal die Woche (mit Urlaubsunterbrechung) hat die Tanztherapie stattgefunden und in meiner dritten Woche wurde erst ein Platz in der Gruppentherapie (2x/Wo) frei. Die restliche Zeit wurde mit Ergo/Beschäftigungstherapie, Spaziergängen, Ausflügen, Mahlzeiten und Versammlungen unterschiedlicher Länge gefüllt.
Zusammenfassend kann ich von der Tagesklinik also nur abraten. Es mangelte mir hier an Professionalität und Feinfühligkeit und vor allem an fruchtenden Therapien.