Ein naher Verwandter wurde nach einem schweren Motorrad-Unfall in das Klinikum Deggendorf eingeliefert. Nachdem er einige schwerewiegende Verletzungen hatte (Handgelenk zertrümmert, Wirbelsäule beschädigt, Oberschenkelhalsbruch, usw.) sind wir im nachhinein sehr froh, dass er im Krankenhaus so versorgt wurde, dass er den Unfall überlebt hat. Laut Aussage der Ärzte war die Chance bei ca. 50 Prozent.
Ich gehe davon aus, dass die Ärzte hier ihr Bestes gegeben haben (ich gehe aber auch davon aus, dass dies woanders geschieht).
Dies war positiv zu bewerten.
Es gab aber auch einiges negatives zu berichten, das meiner Meinung nach nicht vorkommen darf (ich möchte aber darauf hinweisen, dass dies bereits im Jahr 2004 war und sich seitdem hoffentlich einiges verbessert hat):
Als mein Verwandter auf der Intensiv-Station zu sich kam, war er zunächst froh, überlebt zu haben. Er war ca. zweieinhalb Wochen auf der Intensivstation. Die erste Woche war i.O., die Schwestern waren freundlich und auch die Verpflegung war den Umständen entsprechend i.O., aber in der zweiten Woche hatte er eine andere Nachtschwester, welche sich nicht um die Bedürfnisse der Patienten kümmerte. Sie hat meinen Verwandten täglich mit starken Mitteln vollgepumpt, nur damit er den Mund hält (lt. eigener Aussage wollte er etwas abgedeckt werden, weil ihm zu heiß war, er hat es erst selber versucht, sich abzudecken, da dies aber nicht so geklappt hat, hat er den Knopf gedrückt und den Wunsch der Schwester geäussert. Diese Schrie ihn daraufhin an, gab ihm ein starkes Mittel und als er wieder aufwachte, stellte er fest, dass er angegurtet war und sich keinen Millimeter mehr bewegen konnte).
Mein Verwandter hatte hier Lebensängste, er berichtete auch, dass die Schwester nicht etwa überlastet war, sondern immer im "Schwesternkammerl" war und sich dort amüsierte (ich verkneife mir hier Details zu schreiben, da der Bericht möglichst objektiv sein soll und so nur der Eindruck entstehen würde, dass ich auf eine Sensation aus sein würde). Eine Verwandte, die im medizinischen Bereich tätig ist, kennt dieses Mittel und hat mir erzählt, dass dieses eigentlich immer fest abgeriegelt ist und nur dokumentiert abgegeben werden darf. Auf Rückfrage bei unseren Anpsrechpartnern im Klinikum wurde eine Verabreichung eines solchen Mittels dementiert.
Wie gesagt: das war 2004 und seit dem hat sich viel getan, ich weiß nicht, ob diese Schwester immer noch dort tätig ist.
Ein weitere großer negativer Punkt tat sich nach einigen Wochen auf: MRSA
Es wurde festgestellt, dass mein Verwandter mit MRSA infiziert war. Ich bin zwar ein medizinischer Laie, ich habe mich aber informiert und es handelt sich hierbei um Baktieren, die immun gegen die meisten Antibiotikas sind.
In unserem Bekanntenkreis sind wir nun für dieses Thema hellhörig geworden und haben herausgefunden, dass dies in den meisten Krankenhäusern ein Thema ist, nur haben wir auch herausgefunden, dass das Deggendorfer Krankenhaus hiervon besonders betroffen ist. Als ich mich mit diesem Thema näher befasst habe, wurde mir klar, dass ich niemals freiwillig nach Deggendorf ins Krankenhaus gehe. Lieber nach Bogen oder Straubing.
Mittlerweile ist mein Verwandter leider verstorben (an Nachwirkungen des Unfalls / ich gebe dem Krankenhaus zwar nicht unmittelbar die Schuld, aber durch eine bessere Betreuung im nachhinein hätten andere nicht entdeckte Schäden auch rechtzeitig erkannt worden sein) und es gab noch einige Themen, die nicht gepasst haben, aber das Thema ist damit zu den Akten gelegt.
Mein Verwandter hat sich nachdem er wieder auf den Beinen war, bei der Krankenhausleitung über die genannten Punkte (und noch ein wenig mehr) beschwert, bekam aber nur die Antwort, dass er mächtig Ärger bekommen würde, falls er damit an die Öffentlichkeit gehen würde.
Ich möchte ausdrücklich schreiben, dass dies 2004 war und sich seit dem vielleicht einiges geändert haben kann. Ausserdem möchte ich das Krankenhaus Deggendorf nicht schlecht reden, ich habe nur meine persönlichen Erfahrungen bzw. die meines Verwandten hier aufgeschrieben.
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Vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Wir bemühen uns immer wieder unsere Arbeit aus Sicht der Patienten zu betrachten. Leider gelingt uns das nicht immer, daher sind wir dankbar, dass Sie uns das wieder ins Bewusstsein gerufen haben. Es tut uns leid, dass wir Ihnen nicht gerecht geworden sind.
Sie können mich gerne kontaktieren: 0991/3801116.
Viele Grüße
Jürgen Stern