Nach vielen Terminen bei diversen Ärzten landete ich Gott sei Dank endlich in der Schmerztagesklinik.
Dort gab man mir das erste Mal seit Jahren das Gefühl, mit meinen Problemen und Schmerzen ernst genommen zu werden. Genau hier war die Stelle, die ich schon so lange gesucht hatte! In einer überschaubaren Gruppe wurden wir über 4 Wochen lang sehr genau über das Krankheitsbild des "Chronischen Schmerzes" aufgeklärt. Theorie und praktische Übungen ergaben ein Gesamtbild, das man durch den teilstationären Ansatz zu Hause im Alltag gleich umsetzen und anwenden lernte. Nie entstand der Eindruck, eine Frage würde nerven, zur falschen Zeit kommen oder fehl am Platz sein. Man wurde so angenommen, wie man eben war.
Der Tagesablauf war gut strukturiert und gegliedert, ließ aber immer Zeit für Pausen und Erholung.
Unterschiedliche Persönlichkeiten lernt man auch in der Schmerztagesklinik kennen (sowohl in der Patientengruppe alsauch bei den Therapeuten), jedoch sollte man bedenken, dass es nur menschlich ist, mit dem ein oder anderen besser oder schlechter auszukommen.
Für mich persönlich war es eine sehr aufschlussreiche und lehrreiche Zeit, die ich um nichts in der Welt missen möchte.
Nachdem ich in anderen Abteilungen des Klinikums Coburg auch schon andere Erfahrungen gemacht habe, bin ich froh, dass es auch so gut funktionierende und patientengerechte Abteilungen gibt.
Die Ausstattung ist noch nicht optimal - das wissen auch die Ärzte dort. Jedoch ist das was es gibt besser als nichts und soll sich ändern, sobald das Provisorium in seinen eigenen Anbau umziehen kann.
Verpflegt wird man über die Krankenhaus-Cafeteria. Geschmackssache würde ich sagen.
Toll finde ich auch das Angebot der Nachsorge. Man verlässt die Tagesklinik mit dem guten Gefühl, auch hinterher nicht allein gelassen zu werden. Wenn nötig, werden Nachsorgetermine vereinbart.
Ich kann die Schmerztagesklinik nur jedem wärmstens empfehlen, der schon länger mit chronischen Schmerzen zu tun hat.