Ich war Ende Juli/Anfang August in der Wehrawald-Klinik in Todtmoos. Es war meine 1. Kur, die ich mit Spannung erwartete. Ich hatte mich schon vorher über die Klinik ein wenig informiert, dennoch war ich etwas enttäuscht über den Verlauf der gesamten Kur. Zumal ich auch lieber mit meinem Asthma und den Allergien an die See gefahren wäre.
Der administrative Teil wurde top erledigt. Vom ersten Brief mit dem Termin für den Beginn bis zur Entlassung verlief alles reibungslos. Einzig und alleine bei der Abrechnung der Kilometer-Pauschale (falls man nicht mit dem Zug anreist) muss man etwas aufpassen, denn leider hatte man sich bei mir zu meinen Ungunsten verrechnet.
Bei der Ankunft wurde man an der Rezeption von einer Dame freundlich empfangen und dann von der Stationsschwester abgeholt. Das Zimmer war zweckmäßig ausgestattet und verfügte über einen Fernseher, Bett, diverse Schränke/Verstaumöglichkeiten, Lesesessel, Schreibtisch, Garderobe, Telefon + Internet (kostenpflichtig), sowie einem Balkon. Das Bad war recht geräumig und behindertengerecht ausgestattet (sprich alles ebenerdig). Handtücher (2 kleine Handtücher und 1 Badetuch) gab es, leider wurden diese nur einmal die Woche gewechselt. Auf Nachfrage bekam man jedoch noch - mit etwas murren - zusätzliche Handtücher. Die Sauberkeit des Zimmers war am Anfang sehr gut, lies jedoch zum Ende der Kur hin zu Wünschen übrig.
Am ersten Tag durchlief man direkt die ersten Untersuchungen. Die nächsten Tage passierte nicht sehr viel in Hinsicht auf die Erkrankung. Man bekam noch einige Zusatzuntersuchungen, einen Rundgang um und in der Klinik und diverse Vorträge verordnet, dann bekam man noch eine Einweisung in den Trainingsraum (Muckibude) und eine Einführung ins Walken. Die eigentlichen Anwendungen fingen erst in der 2. Woche an. Leider sind einige Anwendungen (z.B. Inhalation) wegen Krankheit/Urlaub der Mitarbeiterin ausgefallen. Ersatz gab es nicht! Den Behandlungsplan und weitere Informationen sei es von der Klinik / der Station, etc., sowie Post aus der Heimat bekommt man in einem eigens für´s Zimmer eingerichteten Fach in der Nähe der Rezeption hinterlegt. Das System war gut durchdacht.
Leider sind mir einige Anwendungen in Bezug auf meine Rückenprobleme (die ich bei Antragstellung und beim Eingangsgespräch angegeben hatte) nicht bekommen. Daraufhin habe ich am 1. Wochenende gleich den diensthabenden Arzt aufgesucht, der mich dann mit Medikamenten ruhig gestellt hat. Nachdem es dann Montags immer noch nicht besser war, durfte ich den Stationsarzt noch mal konsultieren. Erstens meinte er, dass sie keine orthopädische Klinik seien und zweitens müsste er mal sehen was er noch machen kann. Er wollte mir dann noch zusätzlich Massagen aufschreiben, ich bekam dann ganze 2 Massagen in den nächsten 1 1/2 Wochen! Und die eine Therapeutin hat mich mehr gestreichelt als massiert. :-( Die Hydro-Jet Anwendungen waren auch für die Katz, weil sie nicht gezielt eingesetzt werden konnten. Die Wärmepackungen waren auch eher kontraproduktiv. Habe mich dann mit Schmerzen beim Walken die Berge rauf- und runtergequält. Zu Hause durfte ich dann erstmal wieder zum Orthopäden und mich behandeln lassen.
Im Übrigen habe ich von einigen anderen Mitkurenden vernommen, dass die Behandlungen nicht optimal auf die Krankheiten abgestimmt waren. Meine Tischnachbarn sind fast alle kränker nach Hause als sie gekommen waren und teilweise heute - nach fast 4 Monaten - immer noch krank.
Das Essen war abwechslungsreich und auf "gesunde" Ernährung ausgelegt. Ich wurde direkt auf 1.500 Kalorien (grünes Band) eingestuft. Dies war nicht von Nachteil, die Pfunde purzelten - wenn auch nur langsam. Leider hatte ein Einzelgespräch mit der Ernährungsberaterin bezüglich meiner Lebensmittelallergien nicht den erhofften Erfolg. Diese konnte mir auch nichts Neues nahebringen.
Die Entspannungsübungen (wie Qi Gong) haben mir nicht wirklich viel gebracht, weil ich mich nicht recht bei den Terminen entspannen konnte. Man war durch den eng gesteckten Behandlungsplan doch sehr gehetzt. Ausfallen lassen konnte man nichts, weil das meiste abgezeichnet werden musste.
Etwas gestört hat mich auch die Regelung, dass man nur zu Dritt ins Schwimmbad, die Sauna und die Muckibude durfte. Einmal waren wir zuerst zu Dritt im Schwimmbad, eine Kurende ist dann aber früher raus und wir waren dann nur noch zu Zweit, man wurde sofort des Bades verwiesen und ermahnt dies nicht nochmal zu tun.
Ansonsten ist die Klinik sehr modern ausgestattet, na ja sie ist ja auch erst ein paar Jahre alt. Gut fand ich auch, dass es eine Nichtraucher-Klinik war. Leider haben das einige wohl nicht so genau genommen und auf dem Zimmer bzw. auf dem Balkon heimlich geraucht.
Unternehmungen konnte man nur machen, wenn man mobil - sprich gut zu Fuß - war oder ein Auto vor Ort hatte. Die Klinik liegt in einigen Höhenmetern vom eigentlichen Ort entfernt. Hier gibt es einen Edeka, Schlecker, Frisör, Minigolf und diverse Gaststätten und Cafés. Aber in Todtmoos an sich ist der Hund begraben.
Besuch kann man gut und günstig in den umliegenden Ferienwohnungen / Pensionen / Hotels unterbringen.
Fazit: Als 1. Kur in meinem Leben bin ich mit einer etwas größeren Erwartungshaltung dorthin gefahren. Mit meinem Asthma ging es mir in der ersten Zeit nach der Kur merklich besser, ansonsten hat mir die Kur aber nichts gebracht.
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