Ich war vom 31.08. bis 13.10. in dieser Klinik. Eigentlich hatte ich mir sehr viel von dieser Klinik versprochen, denn die "angeblichen" Schwerpunkte, worauf die Klinik spezialisiert war, hörten sich gut an und trafen genau meinen Indikationen....dachte ich zumindest. Völlig falsch....
Es begann schon bei der Aufnahme: Den Patientenvertrag mit der Klinik konnte ich nicht unterschreiben, da dieser schon nicht richtig war und die Forderungen in diesem jeglicher Grundlage entbehrten.
Zimmer: Nr. 239 lag genau über der Küche, also sehr laut und die Nacht war um 5 Uhr vorbei. Obwohl ich im Vorfeld extra mehrfach darauf hingewiesen hatte, das ich auch unter Migräne und Schlafstörungen leide und deswegen ein ruhiges Zimmer benötige - was mir auch versprochen wurde. Mehrere Beschwerden brachten erst in der 4. Woche eine Verlegung auf Zimmer 251. Leider war hier das Bettgestell nicht verstellbar ( einfach mit der Hand das Kopfteil variieren, wegen meiner Rückenbeschwerden wichtig). Es dauerte ganze 9 Tage bis man es für notwendig erachtete meiner erneuten Beschwerde Abhilfe zu schaffen. Dabei fehlte nur das Bedienelement, alles andere war in Ordnung. Hinzu kam, das an mehreren Tagen die Heizung aus Kostengründen einfach abgedreht wurde. Selbst eine schriftliche Beschwerde bei der Geschäftsleitung in Prien wurde ignoriert und lapidar behandelt. Mir wurde noch unterstellt, daß ich lügen würde, obwohl ich die Unterschriften von weiteren Patienten für diese Vorkommnisse hatte. Qualitätsmanagement kann sich die Klinik sparen, es passiert auf Beschwerden eh nichts. Selbst die Versprechen der Leiterin für Patientenservice waren nur eine Vertröstung und die Mängel wurden nicht abgestellt. Ich bekam noch von einer Ärztin nahe gelegt, ich sollte doch die Reha abbrechen (ich redete eben Tacheless). Ich antwortete nur, sie sollten mich heimschicken, denn ich werde dies von mir aus nicht tun, denn dann hätte ich nur Schwierigkkeiten mit der RV.
Medizinische Betreuung: Die Einzigste, die sich wirklich bemüht hat war meine Bezugstherapeutin (vielen Dank nochmal). Leider konnte sie nur sehr oberflächlich an meinen Beschwerden arbeiten und die gute Arbeit die sie leistete wurde durch die Inkompetenz der anderen Ärzte und den sehr schlechten Rahmenbedingungen zu nichte gemacht. Dies habe ich auch sehr deutlich und wiederholt offen angesprochen. Meine Bezugstherapeutin hatte mehr Kompetenz und Einfühlungsvermögen als die anderen Ärzte. Die betreuende Ärztin hingegen in meinen Augen ebenfalls völlig inkompetent. Die Diagnose Polyneuropathie (seit 1998 von mehreren Neurologen als gesichert festgestellt) hatte ich nach Ihrer Meinung gar nicht. Dies hat sie bei meiner Eingangsuntersuchung - die wohlgemerkt erst in der 3.Woche stattfand, zur Therapieoptimierung (totlach) - mal in 5 Minuten festgestellt. Meine Kehlkopfentzündung ( die ich mir dort in Verbindung mit einem grippalen Infekt in der 5.Woche eingefangen habe) erkannte sie gar nicht. Ärzte befanden es auch nicht für notwendig meine Lunge abzuhören, obwohl ich kaum aus den Augen schauen konnte, kein Wort mehr herausbrachte und wiederholt sagte, das es mir "beschissen" geht. Nein sie wollten mir TAVOR verabreichen, denn die Erkrankung im Moment liegt an meiner Psyche (bis jetzt wußte ich noch nicht, daß man eine Grippe nur auf Grund der schlechten Psyche bekommen kann - naja wieder was dazu gelernt). Also bekam ich Lemoncin (Halsschmerztabletten), etwas Nasenspray und vieeeel Tee. Die ganze Sache dauerte 14 Tage in denen ich keine Therapie nutzen konnte. Zu meinen Rückenbeschwerden wurde mir von den Ärzten nur gesagt, daß ich nichts weiter habe - Einbildung ?- dabei habe ich seit 1998 einen GdB von 40, aber alles ist nur Einbildung.
Das Essen war bis auf das Mittagessen eintönig und von gesunder Ernährung kann keine Rede sein. Mir kam es vor, als ob Schweine an die Tröge geführt werden. Obst ? wenn man nicht zeitig genug da war, keine Chance. Ich habe mir Tomaten, Weintrauben, Äpfel usw. selbst gekauft um meinen normalen Bedarf an Obst zu decken....traurig traurig.
physikalische Therapien: Zeiten werden nicht eingehalten (Massage dauerten nur 12 Minuten obwohl 20 Minuten abgerechnet werden). Der Therapieplan geht nicht auf die Diagnosen der Patienten ein, sondern die gesamte Klinik ist in meinen Augen nur auf Gewinnoptimierung aus. Wer einen kostenlosen Urlaub mit wenigen Beschwerden machen möchte, ist hier völlig richtig. Aber wehe jemand hat wirkliche Probleme und Beschwerden, der geht kränker nach Hause als wie er gekommen ist.
Gute Arbeit leistete auch eine Fr. Bausenwein (sozialmedizinischer Dienst). Sie hat sich bemüht und Anliegen ernst genommen und zumindest versucht den Patienten zu helfen. Wobei einer der Herren nicht einmal einfachste Fragen beantworten konnte und mich dann an Fr. Bausenwein weiterreichte.
Fazit: Ich bin nach 6 Wochen als arbeitsunfähig entlassen worden !
2 Kommentare
Sehr geehrte/r „Pazzi20“,
Ihre negativen Erfahrungen in unserer Klinik, und dass wir dadurch Ihre Erwartungen nicht erfüllen konnten, bedauern wir sehr. Das konstruktive Feedback unserer Patientinnen und Patienten ist uns sehr wichtig, weshalb wir im Rahmen unseres Beschwerdemanagements zeitnah die Möglichkeit eines persönlichen oder telefonischen Gesprächs anbieten. Gern können Sie uns diesbezüglich unter Tel. +49 8652 93-1640 kontaktieren.
Bei akuten Suizidgedanken wenden Sie sich bitte an eine Beratungsstelle oder einen Krisendienst in Ihrer Nähe. In Deutschland können Sie z. B. die Telefonseelsorge unter Tel. +49 800 111 0 111 oder Tel. +49 800 111 0 222 rund um die Uhr anonym und kostenlos erreichen.
Ihr Team der Schön Klinik Berchtesgadener Land