Hier: Bewertung der Klinik Dr. Baumstark in Bad Homburg – „KUR PUR!“
Liebe Leser und Nichtleser,
diese Zeilen sind für all `jene gedacht, die bereits eine Heilkur hatten bzw sich auf eine solche vorbereiten.
Ich habe nach einem 50-jährigen Arbeitsleben mit großer Hilfe meines Hausarztes eine Heilkur erhalten. „Was hört man da so alles über Kuren und dem Drum und Dran“! Ich fuhr jedenfalls gespannt von Berlin nach Bad Homburg, um meinen, durch Zwangshaltungen während der Arbeit und den Spätfolgen vom Training im Spitzensport angeschlagenen Stütz-und Bewegungsapparat, behandeln zu lassen. Mitarbeiter der Klinik Dr. Baumstark machten mir und meinem Navigationsgerät durch ein sehr gutes Informationsmaterial die Anfahrt zur Klinik mit dem verpflichtenden Namen – Dr. Baumstark - leicht. A5,Bad Homburger Kreuz, A661 Abfahrt Bad Homburg Stadtmitte: Hessenring, Hindenburgring, Dietigheimer Straße, Höllensteinstraße, Viktoriaweg und schon war ich am Philosophenweg. Gut lesbar stand am Eingang der Klinik von Chefarzt Dr.med. Heiko Münker alles was für ein Neuling wichtig ist. Ich war am Ziel meiner Autofahrt!
Erwartungsvoll meldete ich mich an der Rezeption – welch ein Zuvorkommen, da war ich sprachlos. Alle Fragen die ich allgemein zum Kuraufenthalt hatte wurden mir höflich erklärt. Dabei wurde ich auf eine Oberschwester verwiesen, die „Alles“ noch viel genauer erläutern würde. Die besagte Oberschwester - Ursel Privat - erschien kurze Zeit darauf und machte mit wenigen Worten das klar, was noch von meinen Fragen an der Rezeption wegen der Spezifik unbeantwortet geblieben war. Dann zeigte sei mir mein Zimmer und überreichte mir mehrere Papiere und sagte freundlich aber bestimmt - wie es weitergeht: Verhalten in der Klinik, Esseneinnahme, Parkplatz, Fernsehen und Telefon sowie kleine Merkzettel zum Schwester- und Arztbesuch, um nicht diese wichtigen Termine zu vergessen. Ich war somit gut gerüstet und hatte „Studiummaterial“ für den Tag. Im Stillen musste ich lächeln, denn als lang gedienter Soldat war ich es gewohnt, klare Weisungen zu geben und auszuführen. Denn wenn der Auftrag klar ist – das waren in meinem Fall 3 Wochen Heilkur – dann entscheidet über den Erfolg der Maßnahmen die Organisation zur Umsetzung des Auftrages. Nach dem Mittagessen „arbeitete ich meine Zettel“ für den ersten Tag ab.
Ich ging zu dem mir zugewiesenen Arzt – Dr. med. Mosebach –ein Internist stand an der Eingangstür. Was sollte ich als „Bewegungsgeschädigter“ beim Internisten, war meine erste Frage an diesen Arzt. Er antwortete sehr höflich, sie können auch zum Orthopäden, doch ich denke sie werden durch mich richtig betreut. Nach einem längeren hochinteressanten Gespräch waren wir uns über meine Behandlung einig. Ich erhielt die aus internistischer Betrachtungsweise aber auch orthopädischer Sicht die Anwendungen und Untersuchungen von denen ich kaum zu träumen gewagt hatte. Kleines, großes Blutbild zu Beginn und am Ende der Kur, EKG - Schreiben normal und unter Belastung, Ultraschall, Massage, Wärmetherapie, Einzelgymnastik, Wassergymnastik, orthopädische Rückenschule, Elektrotherapie, außerdem Ergometertraining, Schwimmen und Nordic-Walking nach eigenem Ermessen. Darüber hinaus Vorträge über Herz-Kreislauf-Risiken, Entstehung und Möglichkeiten zur Beseitigung von Übergewicht, Beachtenswertes bei der Bewegungstherapie, richtige Ernährung/Diätberatung und die Möglichkeit die Kenntnisse über „Gutes und schlechtes Essen“ beim Selberzubereiten auszuprobieren. Dafür steht den Beteiligten eine kleine Küche mit Produkten einschließlich Diätassistentin zur Verfügung. Wer nicht so interessiert war konnte sich auf dem Speisplan sein Menü auswählen, die Kalorien waren dort aber auch am reichhaltigen Büfett gut lesbar, getrennt nach „normal“ bzw „reduziert“ aufgeführt. Je nach Schweregrad der Behinderung wurde dafür gesorgt, dass Patienten mit Gehilfen bzw Rollstühlen bedient wurden. Diese vielfältige, aus meiner Sicht wirkungsvolle Theorie- und Praxiskur, führt bei Einhaltung des computergestützten Behandlungsplanes, den jeder Kurpatient am Morgen des 2. Aufenthaltstages erhält, zum ersehnten Erfolg.
Therapiekarte und Behandlungsplan waren meine täglichen Begleiter, um die insgesamt 75 verordneten Anwendungen in 3 Wochen – effektiv 15 Tage – auf mich wirken zu lassen. Ich hatte am Tage keine Zeit zum Lesen noch den mitgeführten Computer zu quälen. Darüberhinaus war ich im entferntesten Zimmer der 3. Etage untergebracht, was Zeit kostete, doch durch mich als Zusatztraining genutzt wurde. Treppensteigen ist für den Bewegungsapparat eine wertvolle Belastung und die Wege, ob zu Anwendungen oder Malzeiten, waren weitere „Trainingskilometer“. Ja Kilometer, denn der einfache Weg 120 bis 150 Meter ergab am Tage ca 2 Kilometer. Mein Schrittmesser hat diese und die Schritte beim Walken mit 400-tausend ausgewiesen umgerechnet 220 Kilometer. Das war aber noch lange nicht alles, hinzu kamen 15 Stunden auf dem Fahrradergometer bei 100 bis 150 Watt, 10 Stunden die „Fünf Tibeter“ auf der Matte und 10 Stunden Schwimmen.
Der Leser wird sich fragen wie ist das möglich? Ganz einfach, denn wenn die meisten Kurgäste nachmittags, abends und am Wochenende das liebevoll eingerichtete Cafe aufgesucht haben, habe ich geübt, um meinen mit Dr. Mosebach abgestimmten Plan: 4 Kilogramm Körpergewichtsabnahme zu erreichen. Das bei täglich ca 1200 Kcal Nahrungsaufnahme, um den Jo- Jo- Effekt zu vermeiden und eine Verbesserung der lebensbestimmenden physiologischen Parameter, wie Blutdruck, Herzfrequenz, Cholesterin, Triglyzerin, um nur einige zu nennen, anzustreben.
Es schlossen sich mir auch einige Patienten beim Üben in der Gymnastikhalle und im Schwimmbad an, doch die Mehrzahl war nicht willens und unfähig ihren Gesundheitszustand selbst aktiv positiv zu beeinflussen. Sie möchten behandelt werden und nicht eigenständig handeln. Es wäre daher überlegenswert, ohne Personal und Kosten der Kureinrichtung zu erhöhen, die Auslastung des Bades und der Sporthallen in den Abendstunden und am Wochenende zu effektiveren, um damit den Heilerfolg zu verbessern. So könnte man einige Einzelanwendungen in Gruppen, kleine Gruppen in größere Gruppen zusammenfassen und hätte Personal, das in den oben genannten Zeiten die Patienten bewegt!
Darüber hinaus gibt es in Bad Homberg so viel Schönes und Interessantes zu entdecken. Das Schloss, der Schlosspark, der Kurpark, die Altstadt und der ausgedehnte Buchenwald im angrenzenden bergigen Gelände laden ein um entdeckt zu werden. Bewegung im Freien und ist sie noch so langsam, denn die neuen künstlichen Gelenke benötigen eine Weile um sich damit richtig zu bewegen, dient der schnelleren Heilung und der Gesundung!
Nun zu den Ergebnissen meiner Kur: Die Funktion meiner Wirbelsäule hat sich wesentlich und mein Allgemeinbefinden dargestellt am Blutbild, den Werten die beim Belastungs-EKG gemessen wurden und am Körpergewicht – genau wie geplant - 4 kg abgenommen, hat sich unheimlich verbessert. Dazu hat Dr. Mosebach nach einer Studie der UNI Münster für mich mit dem PROCAM Score (2004) ein Lebensalter ermittelt, das das eines 45-Jährigen entspricht – ich bin aber bereits 64,5 Jahre alt.
Liebe Leser und Nichtleser, was will ich Ihnen mitteilen, nutzen Sie die Zeit, ob zur Kur oder zu Hause und bewegen Sie sich. 10000 Schritte am Tag, das sind je nach Schrittlänge 4 – 6 Kilometer, auch sehr langsam ausgeführt und gesunde Ernährung bringen unweigerlich eine höhere Lebensqualität.
Mein Aufenthalt in der Kureinrichtung mit dem verpflichtenden Namen „Dr. Baumstark“ hat mich gestärkt und zu meinem Wohlbefinden beigetragen. Ich bedanke mich bei den vielen fleißigen Helfern, ob Reinigungskräfte, Köche, Servicepersonal, Physiotherapeuten, Schwestern, Ärzte sowie Frauen und Männer im Hintergrund ohne die so ein Haus nicht funktioniert. Danke vielen Dank für die Fürsorge, die ich durch alle im Haus Beschäftigten bekam!
Großen Danke der resoluten aber jederzeit hilfsbereiten Oberschwester Ursel Privat der ich in ihr „Tagebuch schreibe“ – bleiben sie bitte so wie ich sie erlebt habe! Besonderen Dank Dr. Mosebach, der mit unnachahmlicher und fürsorglicher Art sein fundiertes medizinisches Wissen mit einfachen aber verständlichen Worten den Laien klar gemacht hat, wie man sich verhalten soll, um leistungsfähig und gesund zu werden. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass ich so erfolgreich war und die auf der Kur erworbenen Verhaltensweisen in meinem täglichen Leben anwende.