Mein Vater hat Magenkrebs, wurde operiert und mit Chemo behandelt. Anschließend ging es im 3 Wochen sehr gut, er konnte fast alles essen, aber dann verschlechterte sich Zustand zunehmend. Er ging zu einem Arzt in einer onkologischen Gemeinschaftspraxis in Rosenheim, der eng mit der Bad Trisslklinik zusammenarbeitet, der sein Unwohlsein, seine Gewichtsabnahme auf die Nachwirkungen der Chemo schob. Erst nach 4 Wochen, als mein Vater nach jedem Essen erbrechen musste und starke Schmerzen im Bauch hatte, wurde ein CT veranlasst. Diagnose Bauchfellmetastasen! Zu diesem Zeitpunkt konnte er sich schon fast nicht mehr auf den Beinen halten. Aber trotzdem wollte der Arzt nichts weiter unternehmen. Sein Vorschlag war einen ambulanten Termin im Rosenheimer Klinikum für einen Port zu vereinbaren. Es war Freitag! Erst als ich im sagte, dass mein Vater noch ein paar Tage in diesem Zustand vermutlich nicht überlebt bzw. vermutlich dann in ein Krankenhaus eingeliefert werden muss, veranlassten ihn meinen Vater in die Bad Trisslklinik einzuweisen.
Dort teilte man uns den hoffnungslosen Zustand meines Vaters mit, aber auch, dass man mit Hilfe einer Chemotherapie seinen Zustand u.U. verbessern könnte. Erst sollte er am Wochenende aber noch mittels Infusionen aufgepäppelt werden, dann gleich Anfang der kommenden Woche ein Port gesetzt und anschl. unvorzüglich mit der Chemo angefangen werden. Von wegen. Eine Woche geschah außer irgendwelchen Untersuchungen gar nichts. Weder Port noch Chemo. Sein Zustand verschlechterte sich weiter, er nahm in einer Woche nochmals 3 Kilo ab, da die Infusionen nicht ausreichend waren und nur durch unser Zutun aufgestockt wurden. Informationen bekamen mein Vater und wir so gut wie gar nicht, nur wenn wir nachbohrten. Dann nach gut 1,5 Wochen bekam er endlich den Port und die erste Chemo, aber er konnte nach wie vor nichts bei sich behalten und hatte starke Krämpfe. Mein Vater bestand darauf, dass eine Magenspiegelung vorgenommen wird, weil er der Meinung war, dass er irgendwo einen Verschluss hat. Das Ergebnis der Magenspiegelung ergab nichts, außer der Vermutung, dass ein Verschluss am Dünndarm vorliegt, was aber nicht genau gesagt werden konnte, da die Klinik keine Dünndarmspiegelung vornimmt. Es wurde ihm ein künstlicher Darmausgang empfohlen. Das war wieder ein Freitag.
Mein Vater, wollte aber eine genaue Diagnose, nicht nur ein Vermutung und bat darum, einen Termin in Rosenheim zu vereinbaren und die Unterlagen noch am Freitag nach Rosenheim zu faxen, damit er schnell einen Termin bekommt, es ging ihm doch so schlecht, immer schlechter und mittlerweile waren bereits 3 Wochen vergangen. Er war verzweifelt. Als er am Sonntag dann Blut erbrach und man ihm am Montag Morgen sagte, dass er diesen Tag wieder nach Hause fahren kann, „frei hat“, da nichts besonderes ansteht, hat er über eine Bekannte bewirkt, dass er nach Rosenheim verlegt wird. Dort liegt er nun und bekommt zumindest ausreichend Schmerzmittel und Mittel gegen das Erbrechen.
Es ist verständlich, wenn die Ärzte in Bad Trissl meinen Vater aufgegeben haben, aber man muss ihn doch trotzdem ausreichend versorgen und nicht unnötig quälen?
1 Kommentar
Sehr geehrte Frau "Takl",
der Sachverhalt würde eingehend geprüft, glücklicherweise ist ihre Darstellung weitgehend unzutreffend.
Einzig zutreffend ist, dass bei hoher Infektionsgefahr, zumal auf einer onkologischen Station mit hoch gefährdeten Patienten (Delta war aktuell, noch keine Impfung), eine Isolation im Zimmer (inkl. Essen/ Trinken/ telefonischer psychologischer Begleitung) stattfinden musste.
Ihre Betroffenheit kann ich, das Unverständnis und einhergehend mangelnde Bereitschaft kann ich persönlich nicht nachvollziehen.
Wir alle waren und sind auch dem Schutz der Anderen verpflichtet.
Das Sie dies in Wort und Tat ihrerseits als Unzumutbar sahen und sehen kann und will ich nicht kommentieren.