Mit der Geburt meiner zweiten Tochter, habe ich mich für das Katholische Krankenhaus in Erfurt entschieden, da es für mich zum einen sehr nah ist und ich das Helios-Klinikum (sorry!) schon immer gemieden habe.
Schon vorab in einem persönlichen Gespräch, wurde ich kompetent und auch einfühlsam beraten und mir wurden alle Fragen beantwortet. Auch meine Wünsche, z.B. keine Wassergeburt und kein Gebärstuhl wurden notiert und fanden später während der Geburt Beachtung. Der übliche Aufklärungsbogen war relativ einfach zu verstehen und musste dann nur unterschrieben, neben den anderen Sachen zur Geburt mitgenommen werden.
Als wir uns zur Geburt einfanden, wurden wir herzlich begrüßt und ich durfte es mir im Kreißsaal bequem machen. Mein Mann erledigte die Anmeldeformalitäten und bekam sogar einen Kaffee (im Kreißsaal!) angeboten. Die Hebamme war sehr kompetent und ging uns zu keiner Zeit auf die "Nerven". Sie hielt sich still im Hintergrund und wartete mit uns den Geburtsfortschritt ab. Die nicht übertriebenen Untersuchungen waren auch okay und die Verabreichung von homöopathischen Mittelchen zur Geburtsunterstützung wie Globuli und Geburtsöl waren absolut in Ordnung.
Ich hatte zu jeder Zeit das Gefühl, in guten Händen zu sein. Ein Arzt war währen der letzten Minuten der Geburt meiner Tochter anwesend und hielt sich ebenfalls im Hintergrund um nur einzuschreiten, wenn etwas wäre. Die Hauptaufgabe erledigte die Hebamme allein, wobei ich während der Geburt das Glück hatte gleich zwei Hebammen an meiner Seite zu haben.
Auch wenn sich dort im Krankenhaus keine Kinderstation befindet, habe ich den Hebammen 100% getraut. Sie haben schnell und sicher die Anpassungsschwierigenkeiten meiner Tochter bemerkt und zügig Abhilfe geschafft.
Dem Kreißsaalteam des Katholischen Krankenhauses kann ich eine 1 +++ geben und würde zu jeder Zeit wieder dort hin gehen. Nur leider ist unsere Familienplanung abgeschlossen.
Bei meinem anschließenden Aufenthalt auf der Wochenstation muss ich ein paar Abstriche machen. Die Wochenstation ist neu, sehr sauber und erinnert Dank der vielen Bilder nur ein wenig an das eigentliche Krankenhaus.
Jede Neumutter bekommt, soweit es möglich ist, ein Einzelzimmer. Das ist auch sehr schön, zumindest am Anfang. Später würde man sich sicher mal mit anderen Müttern unterhalten, wenn man den welche trifft. Abgesehen von einigen Malen im Babyzimmer, habe ich kaum welche gesehen und so wurde der Fernseher zu meinem Unterhaltungsersatz.
Die Nächte können lang sein. Lässt sich der neue Nachwuchs gar nicht beruhigen, kommt die Nachtschwester und nimmt sich dann auch dem Kind an. Meistens geht es dann mit ins Babyzimmer und bekommt erst einmal eine frische Windel. Windeln kann man sich dort übrigens aussuchen, entweder man entscheidet sich für die altherkömmliche Methode mit Mullwindeln oder man legt seinem Kind die gute Pampers an. Beides ist hier möglich.
Ich hatte während meines 4-tägigen Aufenthaltes nur ganze zwei Mal eine nicht so schöne Erfahrung mit zwei Schwestern gemacht. Der Rest war nett und auch kompetent. Die Nachtschwestern waren bis auf eine Ausnahme sehr nett. Oder kam es nur mir so vor, jedenfalls konnte ich mit dieser „Ausnahme“ nicht im Geringsten.
Das Essen war okay, neben jeden Tag Brötchen gibt es zum Sonntag auch mal ein Ei. Wasser, Tee und Kaffee gab es reichlich und wurde auch ohne Probleme serviert. Einen Minuspunkt gebe ich den Essenszeiten. Frühstück gab es selten vor 8:15 Uhr morgens, Mittag auch nie vor 13:00 Uhr, aber dafür das Abendbrot überpünktlich gegen 18:00 Uhr. Daraus ergibt sich eine lange Zeit die für eine Stillende Mutter fast nicht aushaltbar ist. So entsteht eine Zeitspanne von fast 14 Stunden ohne Essen über Nacht. Und auf den Stationen gibt es nichts außer der Reihe. So fängt man unweigerlich an, sein Obst und die gebotenen Joghurtbecher zu sammeln und sich die als stille Reserve aufzuheben. Man kann sich aber auch von „draußen“ genug essen mitbringen lassen.
Die Zimmer sind übrigens alle mit eigenem Badezimmer und Wickeltisch für das Baby. Es wird sehr viel mit natürlichen Heilmethoden gemacht und das allein ist wieder ein Pluspunkt wert. Die Kinder werden nicht mit den Marktüblichen Babypflegeprodukten zugecremt, sondern ganz einfach in Ruhe gelassen.
Für die Mütter haben die Schwestern auch ein offenes Ohr und diese führen auch die Visite durch. Ist allemal besser als wenn täglich ein Pulk Ärzte durch das Zimmer rennt. Nächster Pluspunkt.
Einen Minuspunkt habe ich aber zu guter Letzt noch anzumerken. Wenn ich nicht gewusst hätte, wie „Stillen“ funktioniert wäre ich wahrscheinlich aufgeschmissen gewesen, denn keiner hat mich gefragt ob ich damit klarkomme. Das wurde irgendwie vorausgesetzt. Entweder haben die Schwestern gemerkt, dass es klappt und sind mir deshalb nicht zu nahe getreten oder ich hätte fragen müssen.
Aber das war wirklich ein kleines Übel. Sicher erklären die Schwestern einem das Stillen. Und wenn alle Stricke reißen, hat man ja noch seine Hebamme, die nach der Geburt Mutter und Kind gern noch einmal besuchen kommt. Die kann man ja auch noch fragen.
Neben einem ganz kleinen Contra, muss ich doch mehr Pro geben. Ich würde jedenfalls immer wieder ins Katholische Krankenhaus zur Entbindung gehen.
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Hallo clase, wir haben Ihre Rückmeldung an den entsprechenden Bereich weitergeleitet. Die Zufriedenheit unserer Patienten ist uns wichtig, so dass wir uns für Ihre positiven Worte bedanken möchten.
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Das Qualitätsmanagement - Team des Katholischen Krankenhauses "St. Johann Nepomuk"