Notfallsprechstunde: Ich habe nach einem Unfall am Wochenende die Notfallsprechstunde aufgesucht. Diese war völlig überlaufen, es mangelte mitunter sogar an Sitzplätzen. Ich musste fast eineinhalb Stunden auf dem Flur warten, so dass ich schließlich aufgrund der Schmerzen, die ich hatte, einen Kreislaufzusammenbruch bekam. Mein Mann hatte zwischendurch wiederholt versucht, das über den Flur rennende Pfelgepersonal anzusprechen und sie darauf hingewiesen, dass ich extreme Schmerzen hätte, worauf diese aber nur unfreundlich und abweisend reagierten. Erst als mein Mann schließlich den Arzt mehr oder weniger aus seinem Behandlungszimmer zerrte, wurde mir Aufmerksamkeit gewidmet. Der weitere Ablauf war dann allerdings sehr professionell und nach meiner (laienhaften) Ansicht auch medizinisch nicht zu bemängeln. Der Arzt in der Notfallsprechstunde ließ mich sofort in die stationäre Notfallabteilung einweisen, wo man relativ zügig alle notwendigen "Erstmaßnahmen" (Ultraschall, Röntgen) einleitete und mich schließlich stationär aufnahm. Die Ärzt waren dort auch recht nett und einigermaßen bemüht. Unmöglich war dagegen die MTA in der Röntgenaufnahme, die mich überaus ungeduldig anblaffte und es offensichtlich als Frechheit meinerseits empfand, dass ich mich aufgrund meiner Verletzung nicht in der Lage sah, die von ihr eingeforderten Positionen selbständig einzunehmen. Zur Bestrafung (?) wuchtete sie mich dann so rabiat über den Röntgentisch, dass ich wohl froh sein kann, dass ich diese Behandlung ohne weitere Schäden überstanden habe.
Station: Das Pflegepersonal auf der Station war sehr freundlich und bemüht, z.T. sogar "überobligationsmäßig". Mäkeln kann man zwar sicherlich hier auch - meine Trombose-Strümpfe gab ich ab irgendeinem Zeitpunkt schließlich meinem Mann zum Waschen mit nach Hause, auch frische Bettwäsche war Fehlanzeige. Zum Duschen des Patienten fehlte es den Schwestern ebenfalls meist an der Zeit, so dass ich froh war, dass ich das nach einer Weile schließlich mit Hilfe meines Mannes erledigen konnte. Alles in allem fühlte ich mich aber doch einigermaßen gut auf der Station aufgehoben. Außen vor lassen will ich dabei allerdings die Krankenhausküche, die in jeder Hinsicht ungenießbar war.
Medizinische Beratung: Vollkommen unzufrieden war ich mit der medizinischen Beratung. Der behandelnde Chefarzt verfolgte den Behandlungsansatz, den Patienten in den frühen Morgenstunden, wenn dieser noch halb am Schlafen ist, heimzusuchen und sich nach einem knappen "Na wie geht's? Schön liegen bleiben. Tschüß dann." wieder zu verdrücken. Überdies habe ich während meines gesamten Aufenthalts, der sich über mehrere Wochen erstreckte, nicht ein einziges Röntgenbild gesehen oder - abgesehen von der knappen Mitteilung der Diagnose - in irgendeiner Weise erklärt bekommen, was ich denn eigentlich "genau" für eine Verletzung habe, was noch auf mich zukommt und wie ich mich verhalten muss! Und auch obwohl ich wirklich mehrfach versucht habe nachzubohren, hat sich der behandelnde Chefarzt jedwedem Gespräch konsequent entzogen. Dementsprechend habe ich die gesamte Zeit über, die ich auf der Station lag, in der Angst vor den etwaigen schwerwiegenden Spätfolgen meiner Verletzung gelebt, die teilweise in echte Panikattacken überging. Ich bin mir sicher, dass mir dieses Martyrium durch eine vernünftige ärztliche Beratung erspart geblieben wäre.
Medizinische Behandlung: Die Behandlung verlief erfolgreich; gegen die fachliche Komptenz der Mediziner ist nichts Negatives zu sagen.
Abläufe/Verwaltung: Auch die Abstimmung mit anderen Stationen stimmte nicht recht. Da ich durch die Medikamente irgendwann Hautprobleme bekam, musste ein Dermatologe hinzugezogen werden. Dieser ließ ganze zwei Tage auf sich warten; auf Nachfrage sagte man mir, das dauerte eben immer. Wer schon einmal Hautprobleme mit extremem Juckreiz hatte, weiß aber, wie lange zwei Tage sein können. Als die Dermatologie dann schließlich irgendwann in mein Zimmer schneite, hatte mein Mann schließlich schon Medikamente über meinen "normalen" Hautarzt besorgt. Völlig inkompetent agierte ferner der Sozialdienst: Dass meine Reha nicht über die Deutsche Rentenversicherung, sondern über die KK lief, war diesem offensichtlich noch nie vorher begegnet, dabei sind ja nun eigentlich bei weitem nicht alle Menschen in Deutschland rentenversichert. Dementsprechend klappte nichts: Obwohl man mir Gegenteiliges mitgeteilt hatte, musste ich nach meiner Entlassung feststellen, dass ich überhaupt nicht zur Reha angemeldet worden war. Daher bekam ich auch keinen Platz mehr in der Reha-Klinik, in die ich eigentlich wollte und musste in eine andere Reha-Klinik, die alles andere als hervorrangend war. Von den Verwaltungsabläufen hat eigentlich nur die Abrechnung funkioniert, die das Krankenhaus auf meine Bitte direkt mit meiner KK (ich bin Privatpatient) vornahm.
Fazit: Alles in allem viel Licht und Schatten beim EVK. Das Entscheidende an einer stationären Behandlung ist sicherlich, dass man wieder gesund wird; da meine Behandlung erfolgreich war und mir letztlich auch wohl viele mögliche Operationen erspart geblieben sind, kann ich gegen das EVK insoweit nicht mäkeln. Der Umgang der Ärzte mit den Patienten lässt allerdings sehr zu wünschen übrig. Bzgl. des Umgangs des pflegerischen Personals mit dem Patienten habe ich im EVK das gesamte Spektrum von "vollkommen unmöglich" bis "überobligationsmäßiges Bemühtsein" erlebt. Ich würde mir das EVK wohl trotz der auch positiven Punkte aber nicht noch einmal als Krankenhaus aussuchen.
4 Kommentare
Nach meinen Informationen gehört die Notfallpraxis in Düsseldorf nicht direkt zum EVK. Die Ärzte werden von auswärts besetzt und gehören nicht zum Krankenhaus selbst.