2007 war ich für 8 Wochen Patientin der PTM (heute APP) - Psychtherapeutische Medizin - im Diakonie-Krankenhaus Elbingerode. Nach zweiwöchiger Eingewöhnungsphase merkte ich, wie gut eine klinische Therapie tun kann. Neben kreativen Therapiestunden in denen man sich an Tonfiguren, Körbeflechten, Seidenmalerei oder Holzarbeiten versuchen kann, gibt es Sportstunden, Frühsport mit einer immer-fröhlichen Therapeutin =), Meditation, Musiktherapie - sowohl aktive- in der mit Instrumenten und Tanz gearbeitet wird, als auch passive- in der klassischer Musik gelauscht wird, um das Innerstes zu spüren. Neben all diesen Punkten wird aber auch in Einzelgesprächen und Gruppentherapie gearbeitet - wo man sowohl über sein Vergagenheit und Gegenwart sprechen kann (was nicht zwingend ist - den Therapieerfolg aber steigert!). In Körpertherapiestunden und Malen nach Thema lernt der Patient mehr über sich und sein Wirken im Umfeld kennen - und auch in täglichen Tagebucheinträgen, die vom einzelnen betreuenden Therapeuten gelesen werden, wird viel dokumentiert, philosophiert und aufgedeckt, was einem im einzelnen manchmal schwer über die Lippen geht - oder bis dato sogar verborgen blieb. Neben den Therapiestunden die meist von 06:30 - 15 Uhr dauern, gibt es allerdings noch reichlich Freizeit die man mit den andern Patienten oder allein verbringen kann. Es gibt Tischtennisplatten, ein Klavier für Musiker und Sänger, viele Gesellschaftsspiele die in Gruppen sehr viel Spass bereiten und zuweilen von den Sorgen ablenken, Zimmertelefone, die am Tag für max. 2 Std. genutzt werden dürfen. Allerdings ist es auch möglich, sich nach Abmeldung ins Dorf zu begeben - oder Spaziergänge in der wunderschönen Harzer Landschaft zu machen. Neben dem bergigen Umfeld ist auch das Gelände des Krankenhauses eine Augenweide - mit drei hintereinanderliegenden Seen, Enteninsel und viel Grün - eine Oase für die Seele. Am Wochende gibt es keine Therapiestunden - lediglich das Wandern ist Pflicht - was nicht jedem gefällt. Sonntags ist dann einziger Besuchertag in der Woche - was darauf zurückzuführen ist, dass sich jeder Patient mehr auf seine Therapie konzentrieren sollte, als auf Einflüsse von zu Hause. Mahlzeiten haben in der Klinik Anwesenheitspflicht, für die ersten drei Wochen wird das Handy eingezogen, und natürlich kann es anfangs schwierig sein, mit einer wildfremden Person ein Zimmer zu teilen (Einzelzimmer werden nur an Privatpatienten vergeben) - aber wenn bedacht wird, dass eine Therapie kein Abenteuerurlaub ist, sondern auch Arbeit und Tränen bedeutet - dann fällt es nach einiger Zeit nicht mehr so schwer, die Entbehrungen einzugehn. Für den Therapieerfolg ist noch zu bemerken, dass es wichtig ist, dass der einzelne Patient die Therapie wirklich MÖCHTE und etwas verändern will - nur so kann es effektiv sein, einen Klinikaufenthalt einzugehn.
Wer nun also den Mut hat diesen Schritt zu gehn, braucht einfach einen persönlichen Brief an den Klinikleiter Dr. Steinbach zu schreiben, indem er kurz Stellungnahme zum Problem und Lebenslauf schildert - und nach ca. 4 monatiger Wartezeit kann es dann losgehn =) Viel Erfolg!
Ps: Zum Mittagessen bleibt tatsächlicb zu erwähnen, dass es sensationell schlecht ist - allerdings darf man am Wochenende den Mahlzeiten fern bleiben.
1 Kommentar
Dies ein Nachtrag zu meiner eigenen Bewertung. Also ich bin Patient 083.
Also ich lebe immer noch.
Daher komplette Fehleinschätzung HR. Dr. Schenk.
Ich lebe abstinent und mir geht es für meine Verhältnisse einigermaßen gut.
Als ich letztes Jahr in ihrer Klinik war wurde ich mit Psychopharmaka vollgepumpt obwohl ich angegeben hatte das ich ein Herzleiden habe.
Die Monate nach dem Klinikaufenthalt ging es mir körperlich extrem schlecht. Ich hatte ständig Herzprobleme etc.
Nach einem Gespräch mit meinem Arzt stellte sich nun heraus das diese Probleme z.T. durch die von ihnen verabreichten Tabletten gekommen sind.
Also ich will es nochmal schreiben. Es waren bis zu 26 Tabletten am Tag.
Bei Herzpatienten sind Psychopharmaka ein NO GO.
Dürfen also nicht verabreicht werden.
Das wußte ich leider damals selbst nicht.
Ich habe ja der Klinik vertraut.
Erst nach einem Herzinfarkt habe ich angefangen mich über die Behandlung bei ihnen zu informieren um auch zu wissen was die Tabletten mit mir gemacht haben.
Jedenfalls bin ich heute froh das ich noch lebe.
Für mich grenzt ihre Behandlung im nachhinein an Körperverletzung.
Ich werde mir vormerken einen Anwalt einzuschalten bzw diese Behandlungsmethoden öffentlich zu machen.
Das interessiert bestimmt auch einige Zeitungen.
Da ich mich letztes Jahr 2x bei ihnen gemeldet habe und sie mich jedes Mal am Telefon abgewimmelt haben bzw Hr. Dr.Schenk alles herunter gespielt hat denke ich schon das sie wissen das sie etwas verkehrt gemacht haben.
Oder es interessiert sie nicht.