Was macht man bei Verbrennungen 2. Grades? In Boberg zieht man die verbrannte Haut erstmal ab.
Die Frau meinte, das muß man so machen, damit es heilen kann und sie hat ja immerhin 25 Jahre Erfahrung, wie sie mir sagte. Na ja, damit etwas heilen kann muß man es erst einmal unheil machen, das leuchtet ein.
Meine Erfahrung ist eine andere. Der gesunde Menschenverstand sagt mir: Haut dran lassen, Aufstechen und Ablassen der Flüssigkeit aber schon. So hatte ich es bisher getan. Am nächsten Tag war die Hand wieder voll einsetzbar.
“Haut dran lassen“ ist auch die Meinung eines anderen Unfallarztes in meiner Nähe, der hatte sich auch gewundert. Die verletzte Hautschicht ist unter der toten Hornhaut doch prima geschützt. Stattdessen wurde geschnitten, gerissen, geschmiert und gewickelt, der gesunde Daumen gleich mit. Zu allem Überfluß bekam ich dann noch eine ungewollte Tetanus Impfung, da habe ich mich leider kaum gegen gewehrt. Einmal hatte ich erwähnt, daß ich keine bekommen möchte, das war leider nicht genug. Die Pharmaindustrie geht eben vor. Nutzen und Risiko einer solchen Impfung - ganz eigene Baustelle. Zu der Micky Maus Hand kamen einen Abend später also dann noch fiebriges Gefühl, Schwindel u.s.w. Jetzt weis man auch warum es Krankenhaus, und nicht Gesundhaus heist.
Die Frau, die mich behandelte war auch der erste Mensch jemals, der mir sagte, daß er sich noch niemals verbrannt hatte, für mich nahezu unglaublich. Aber nicht nur das, sie schien sich umgekehrt gleichermaßen zu wundern, als konnte sie überhaupt nicht verstehen, wie es möglich ist sich zu verbrennen. 25 Jahre Erfahrung – Quantität zählt eben mehr als Qualität. Daß Verbrennungen weh tun, das wußte sie aber, woher bloß? Jedenfalls sagte sie mir das immer wieder als Erklärung für ihre Reiß- und Wischtechnik. Das klang schon ein wenig vorwurfsvoll. Hätte ich gewußt, daß Verbrennungen 2. Grades weh tun, ja dann hätte ich mich natürlich nicht verbrannt.
Fazit: Wäre ich nach dem Unfall einfach nach hause gegangen, hätte ich zwei Tage später wieder arbeiten können. So aber dauert es, wie ich gestehen muß, nur ein wenig länger (ca. vier Tage). Die, die mich behandelten schrieben mich für fast zwei Wochen krank. Für Leute, die wegen jedem Kratzer gerne krankmachen ist Boberg also eine Empfehlung.
Bei allem Spaß – das ist nur eine wenig representative Momentaufnahme von mir und sicherlich machen die ihren Job auch gut.
2 Kommentare
Tja das sie die negativen Bewertungen nicht nachvollziehen können liegt wohl darin das sie Privat Patient sind, und eine völlig andere Behandlung durch die Ärzte und Schwestern erfahren. Ich lag auch in Boberg als Privat Patient und auch als BG Patient und ich kann die schlechten Bewertungen komplett nachvollziehen. Mich bekommt in dieses Haus keiner mehr weder Privat nach als BG Patient.